Es würde kein Spaziergang werden, soviel war schon vor dem Spiel klar. Dass es dann so schwer werden würde, war hingegen nicht zu erwarten. In einer Zitter-Partie vor 200 Zuschauern genügt den Stuttgart Silver Arrows ein einziger Touchdown für den 7:3 Sieg über die Mannheim Bandits.
Das Spiel wurde durch die Gäste aus Mannheim eröffnet, die sich mit Pässen bis an die 7 Yard Linie der Arrows vorarbeiteten, dort jedoch erfolglos versuchten das letzte Yard mit einem Pass zu überbrücken.
Doch statt den Ball nun Richtung Mannheimer Endzone zu bewegen, endete der erste Drive der Stuttgarter mit einer Interception direkt wieder in der eigenen Red Zone. Und wieder scheiterte Mannheim im ausgespielten 4. Versuch an der 7 Yard Linie. Auch die Silver Arrows scheiterten erneut an der Defense und so war es wieder Mannheim, die mit einem tiefen Pass den Ball wieder an die 7 Yard-Line der Stuttgarter brachten und wiederum an der Stuttgarter Defense scheiterten. Auch der Fieldgoal-Versuch ging daneben und so blieb es im ersten Viertel beim 0:0.
Auch das zweite Viertel brachte aus Sicht der Stuttgarter Offense wenig neues. Mit Läufen über Baisch, Nötzold und Kübel-Sorger machte man einige Meter, doch die Pässe auf die meist freien Receiver waren viel zu unpräzise und so trennte man sich ein ums andere Mal per Punt vom Angriffsrecht. Mannheim kam mit seiner Offense ebenfalls nicht recht ins Rollen. Im Gegensatz zu Stuttgart bewegten sie den Ball immer wieder über die Luft, scheiterten jedoch beim Laufspiel meist mit Raumverlust. Erst mit einem 35 Yard Fieldgoal in der Mitte des 2. Quarters brachten die Gäste die ersten 3 Punkte der Partie auf die Anzeigentafel. Stuttgarts Offense antwortete, arbeitete sich mit Läufen und kurzen Pässen übers Feld, scheiterte aber wieder an überworfenen Pässen von Kübel-Sorger auf Hermes. Und nachdem die Defense die Endzone weiterhin freihielt, ging es mit 0:3 aus Sicht der Silver Arrows in die Pause.
Nach der Pause das gleiche Bild. Alle Angriffsbemühungen der Mannheimer wurden durch die nun fehlerfrei agierende Defense ohne neues First Down gestoppt, während die Offense langsam ins Rollen kam. Linus Fackler sorgte durch eine Interception für zusätzliche Motivation und so kippte das Spiel. Stuttgart bewegte Ball und Kette während Mannheim nur noch ein First Down im 3. Viertel gelang. Lange sah es so aus, als würden die Gäste aus Mannheim das Spiel mit nur einem Fieldgoal gewinnen können. Lange musste die Defense der Stuttgarter hoffen und bangen, dass ihre eigene Offense wenigstens ein Fieldgoal zu einem Unentschieden erreichen kann.
Dann kam was sich langsam anbahnte: Die Silver Arrows arbeiteten sich mit Läufen vom Quarterback selbst und Runningback Tobias Baisch übers Feld, ein Pass auf Nico Hermes landete endlich auch in seinen Händen, ehe sich Baisch im ersten Spielzug des letzten Viertels wie eine Dampframme durch die Gegner arbeitete und den Ball über 23 Yard in die Endzone trug – eine Spur von am Boden liegenden Banditen hinterlassend. Der erlösende Touchdown zum 7:3 (PAT Höpfer) wurde frenetisch bejubelt, doch noch war das Spiel nicht vorbei.
Mannheim änderte seine Angriffsformation und zeigte mit 5 Passempfängern etwas, das die Defense so nicht erwartet hatte. 13 Downs später standen sie nur 2 Meter vor der Endzone der Stuttgarter, nach einem schlechten Snap und unvollständigen Pässen gingen sie jedoch erneut ohne Punkte vom Feld. Headcoach Jürgen Doh versuchte nun über Läufe Zeit von der Spieluhr zu nehmen, doch die Mannheimer Verteidigung stellte sich zu schnell darauf ein und so musste man Punten. Der Returner der Bandits schaffte es jedoch nicht, den Ball unter Kontrolle zu bringen und so kann Marcel Schembera den Ball und das Angriffsrecht für Stuttgart erobern. Mannheim hat keine Timeouts mehr, aber noch ist zu viel Zeit auf der Spieluhr um das Spiel jetzt schon abknien zu können. „Nur ein First Down! Alles was wir zum Sieg brauchen ist ein First Down!“ feuerte Klimpsch die Offense an. Doch Mannheim stemmte sich gegen die drohende Niederlage. Erst eine Strafe im 3. Versuch führte zum erlösenden neuen, ersten Versuch. Stuttgart kniete ab und brachte so den zweiten Sieg der Saison nach Hause.
„Es war unsere Defense, die es uns heute ermöglicht hat, mit nur einem Score zu gewinnen.“, bedankt sich Doh bei den Spielern im Huddle und ergänzt, „Jetzt muss die Offense genau da weitermachen und gegen Karlsruhe abliefern.“
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