Anders als die üblichen Spiele auf dem Sportplatz an der Viehweide, treffen die American Footballer der Stuttgart Silver Arrows am kommenden Samstag im Frankenstadion auf die Heilbronn Salt Miners. Der Gastgeber, zu Hause noch ungeschlagen, spielt erstmals im Frankenstadion. Die Arrows müssen dieses mal auch wieder auf die Dienste von Headcoach Jürgen Doh verzichten, der sich kurzfristig einer Herz-OP unterziehen musste.
Die nackten Zahlen sprechen für Heilbronn. In der Tabelle stehen sie auf Platz 2. Lediglich drei Niederlagen stehen bei Ihnen zu Buche. Eine davon aber erlitten sie in Stuttgart, als die Arrows ihr bestes Spiel der Saison bestritten. Dem Spiel mit den Ausfällen von Dierberger und Haffner. Danach, nach fünf Siegen in Folge, stürzten die Silberpfeile ab. Mit einer weiteren Niederlage würde man in den Abstiegsstrudel rutschen, hätte „nur noch“ ein ausgeglichenes Punktekonto. Und Heilbronn wäre mit einer Niederlage raus aus dem Meisterschaftsrennen.
Es geht also für beide Mannschaften um viel. Um sehr viel. Und die letzten Jahre war die Viehweide kein gutes Pflaster für die Arrows. Heilbronn konnte man in den letzten Jahren nur in der Festwiese schlagen. Aber vielleicht klappt es ja im Frankenstadion. Mit einem Sieg dort, hätte man den Klassenerhalt gesichert. Wäre uneinholbar vor Biberach, Böblingen und Tübingen, die sich gegenseitig noch die Punkte wegnehmen werden.
Und dabei haben die Arrows gerade andere Sorgen, denn Headcoach Jürgen Doh musste sich am Mittwoch einer Herz-OP unterziehen und liegt die nächsten Tage im Krankenhaus. „Das raubt viel Energie, aber auf der anderen Seite will das Team für Jürgen gewinnen“, erklärt Pressesprecher Klaus Krauthan. Und er hofft mit den anderen zusammen nicht nur auf schnelle Genesung des Präsidenten, sondern auch auf den Schub, den der Wille, für einen anderen zu gewinnen, mit sich bringt. Das wäre vor allem vor dem letzten Heimspiel wichtig.
„Aber bevor wir einen Gedanken an Böblingen verschwenden, richten wir unseren Fokus auf Heilbronn“, fährt Krauthan fort. Die Arrows haben es selbst in der Hand. „Unsere Offense muss endlich wieder durchstarten und unsere Defense die Big Plays einschränken, oder selbst welche machen.“ Anders wird man den Heilbronnern nicht standhalten können. Zu potent ist der Angriff um Quarterback Brian Rushing. Die Unterländer sind die Punktefabrik in der Oberliga. Fast 37 Punkte erzielen sie pro Spiel. Zum Vergleich, der Zweitbeste kommt auf 30, die Arrows nur auf magere 15.
Und auch defensiv zeigten sich die Heilbronner verbessert. Sie hielten die Beavers in Biberach bei 14 Punkten, obwohl sie sonst fast 23 Punkte zulassen. Da ist die Stuttgarter Verteidigung mit 21 Punkten nur ein wenig besser. „Am Ende kommt es auch auf die Tagesform und den Willen, das Spiel zu gewinnen, an“, erklärt Krauthan. Die Geschicke der Offense wird Sergio DePilla leiten, während Nick Daubitzer nach seinem Urlaub wieder die Defense übernehmen wird.