Beim Spiel im Frankenstadion Heilbronn unterlagen die Stuttgart Silver Arrows nach hartem Kampf mit 9:21 gegen die Heilbronn Salt Miners. Dabei konnten die Gäste aus Stuttgart das Spiel lange Zeit ausgeglichen halten und gingen sogar im ersten Viertel in Führung, verpassten es aber weitere Punkte aufs Scoreboard zu bringen. Nun müssen die Silberpfeile ihre beiden Spiele gegen die Bears gewinnen, um nicht in den Abstiegsstrudel gezogen zu werden. Das erste folgt schon diesen Samstag, 23. Juli, im Stadion Festwiese. Kickoff ist um 18.30 Uhr.
Die Heilbronn Salt Miners durften zum ersten Mal im ehrwürdigen Frankenstadion antreten und konnten fast 800 Zuschauer für den Event gewinnen. Das war zwar nur knapp mehr als die Hälfte der Anzahl, die sie erhofft hatten, aber dennoch ein guter Anfang und ein guter Zuspruch. Auf dem Feld merkte man ihnen die Motivation, ihren Zuschauern nun auch einen Sieg zu präsentieren, von Anfang an an. Der erste Drive konnte von der Arrows Defense erst an der eigenen 9 Yard-Linie gestoppt werden. Im Vierten Versuch gönnten sie die Gastgeber einen Fehlstart und versuchten daher nur ein Fieldgoal, dass der Kicker auch noch neben die Stangen setzte. Das hatte man sich sicher anders vorgestellt.
Wie zeigte dann die Defense, die den Stuttgartern genau drei Versuche gönnte, dann musste man sich mit einem Punt vom Ballbesitz trennen. Damit starteten die Salt Miners zum zweiten mal von der 50. Doch dieses mal zeigte sich auch die Verteidigung der Silberpfeile aufmerksam und Heilbronn musste seinerseits nach 3 Versuchen punten. Das passierte jeweils noch einmal. Dann aber gelang der Stuttgarter Offense ein guter Drive. Ein Lauf und ein Catch von Cornelius Jones brachten die Arrows an die 11 Yard-Linie der Unterländer. Manuel Lehniger erlief dann erst selbst 6 Yards und blockte dann für Lukas Dank gekonnt vor, so dass dieser frei in die Endzone der Gastgeber laufen konnte. Der Zusatzkick von Stefan Muffler saß und die Silver Arrows führten beim Favoriten mit 7:0.
Das konnten sich die Salt Miners natürlich nicht bieten lassen und so marschierten sie im zweien Viertel schnell übers Feld und Brian Rushing vollendete aus 20 Yards auf seinen freien Receiver Torsten Wiedzinski. Auch hier sitzt der Zusatzkick und es steht 7:7. Doch auch bei Stuttgart lief es nun offensiv etwas besser, auch wenn sich Licht und Schatten abwechselten. Ein guter Pass, ein schlechter Pass, ein gelungener Vierter Versuch, ein schlechter Snap. Ein weiterer guter Pass, ein QB-Sack. Am Ende musste man in der Hälfte der Heilbronner punten. Das war die Initialzündung für die beiden Verteidigungsreihen, die keiner Mannschaft mehr viele Yards oder gar Punkte gönnte und es ging mit einem 7:7 Unentschieden in die Pause.
Den ersten Drive der Arrows beendete Heilbronn mit einer Interception knapp in der Hälfte der Stuttgarter. Aber den verlorenen Ball holte sich Nick Daubitzer höchst persönlich mit einer Interception seinerseits zurück. Aber aus dem erneuten Ballbesitz resultierte nur ein Punt. Heilbronn stellte sich dieses mal besser an und Rushing erzielte das 14:7 aus 17 Yards mit einem Lauf (PAT gut). Und Stuttgart? Tim Radke, Quarterback entscheidet sich beim Pass für den falschen Mann und bringt Heilbronn tief in der eigenen Hälfte in Ballbesitz. Doch seine Defense bringt den Ball unvermittelt zurück, als Tobias Böhm einen Pass von Rushing abfangen kann.
Wieder tauschen die beiden Teams mehrere Punts aus. Einen Stuttgarter Punt im letzten Viertel bringt der Heilbronner Returner beim Versuch auszuweichen in seine Endzone zurück. Dort verliert er ihn und ein Kamerad sorgt dafür, dass die Stuttgarter nicht an den Ball kommen, aber zwei weitere Zähler für den Safety angerechnet bekommen. 14:9 also nur noch. Und Stuttgart in Ballbesitz. Zeit für die Offense Zähne zu zeigen. Und hätte Jones den langen Pass gefangen, wer weiß, wie das Spiel geendet hätte. So müssen die Silver Arrows unverrichteter Dinge punten.
Und Heilbronn? Die packten noch ein Big Play aus. Dominik Hoffmann bekommt an der eigenen 38 Yard-Linie den Ball und tanzt sich durch die Stuttgarter Reihen zum 21:9 Endstand (PAT gut), denn danach tat sich nicht mehr viel. Die Salt Miners spielten die Uhr herunter und feierten den Fortbestand ihrer Heimsiegserie. Für die Arrows blieb nur die Erkenntnis, dass man gut mitgehalten hatte, aber in den entscheidenden Augenblicken zu viele Fehler gemacht hatte.
„In der ersten Halbzeit haben wir den Ball gut bewegt“, findet Sergio DePilla, der an diesem Tag den Angriff koordinierte. „In der zweiten Halbzeit hatten wir aber viele individuelle Fehler, die uns gegen die Bears nicht mehr passieren dürfen!“ Auch Nick Daubitzer ist mit der Leistung seiner Defense weitestgehend zufrieden. „Aufgrund vieler Ausfälle waren wir mit einer rudimentären Defense unterwegs.“ Der Defense Koordinator war an diesem Tag auch Headcoach und als Safety in der Defense selbst auf dem Feld. „Der letzte Touchdown war unnötig und auch dem Einsatz von Backups geschuldet“, erklärt er. „Mit unserer Offense aus der Hinrunde wäre das Spiel an uns gegangen.“
Jetzt hoffen alle, dass neben Headcoach Jürgen Doh auch Stamm-Quarterback Michael Dierberger am Samstag wieder fit ist. Denn dann geht es im Derby gegen die Böblingen Bears. Die haben bisher kein Spiel gewinnen können, waren aber einige male nah dran. „Ich möchte nicht der erste sein, der Böblingen die Punkte überlässt“, sagt DePilla. Der Rest des Teams auch nicht. Keiner will seinem Hesdcoach weitere Herzprobleme verursachen. „Gegen Böblingen läuten wir die Wende ein“, ist sich auch Daubitzer sicher. Die Bears kommen am 23. Juli ins Stadion Festwiese. Kickoff ist um 18.30 Uhr. Geparkt werden kann wieder kostenlos auf dem Parkplatz P9.