Die Stuttgart Silver Arrows konnten auch das dritte Spiel der Saison gewinnen. Mit einem hart umkämpften 28:26 Erfolg über die Karlsruhe KIT Engineers haben sie vorerst die Tabellenführung übernommen. Dabei zeichneten sich Angriff, Verteidigung und das Specialteam für den Erfolg verantwortlich. Alle Teams erzielten Touchdowns und Stuttgart konnte erneut ein Spiel im letzten Viertel drehen. Als nächstes empfangen die Stuttgarter am 8. Mai die Biberach Beavers zum American Day im Stadion Festwiese. Der Kickoff ist dann um 15 Uhr.
Man kann Spiele oft in wenigen Sätzen zusammenfassen. Einer, den die Arrows vor jedem Spiel rufen, fasst dieses am allerbesten zusammen. „Offense for Defense, Defense for Offense and Specialteams for everybody!“ (Angriff für Verteidigung, Verteidigung für Angriff und Spezialteams für alle!). Wie ein Mantra wird dies gebetet und auch die Coaches betonen immer wieder gerne, dass jedes Team im Football wichtig ist, eben auch die Specialteams. Wie wichtig, zeigten die Arrows im letzten Viertel, als sie einen 12 Punkte Vorsprung der Engineers in einen Sieg umwandeln konnte.
Zuvor hatten die Karlsruher nach einem kurzen Abtasten den Reigen eröffnet und die 6:0 Führung übernommen. Doch die Silberpfeile konnten kontern. Michael Dierberger versuchte seinen Passempfänger Raphael Henßler ins Spiel bringen, doch sein Pass im zweiten Viertel schien einen Tick zu weit und der Verteidiger in der besseren Position zu sein. Henßler riss dem verdutzten Passverteidiger den Ball aus den Händen und sprintete in die Endzone. 50 Yards für die Statistik. Stefan Muffler sorgte mit seinem erfolgreichen Kick für die 7:6 Führung. Alle anderen Kicks setzte er ebenso erfolgreich zwischen die Stangen.
Deren Bestand war aber zeitlich befristet. Noch vor der Halbzeit drehten die Ingenieure durch einen Pass-Touchdown das Spiel und gingen mit 12:7 in Front. Die fehlenden Zusatzpunkte, sollten den Karlsruhern noch die Suppe versalzen. Ebenso, wie das vergebene Fieldgoal nach einer Dierberger-Interception in der Hälfte der Hausherren. Nach der Pause waren die Stuttgarter dran, konnten aber den ersten Schwung nicht nutzen. Die Gäste standen nach einem Punt aber mit dem Rücken an der Wand und zwei defensive Big Play brachten die Arrows wieder ins Spiel. Erst ein Sack, dann ein Sack mit Fumble und Patrick Brand reagierte am schnellsten und sicherte das Leder für die Stuttgarter in der badischen Endzone. 14:12, die Arrows waren wieder Vorne.
Ein Fehler der gastgebenden Offensive brachte die Gäste in guter Feldposition in Ballbesitz und die nutzten dies mit einem Big Play aus. Ein langer Lauf und dann ein 12 Yards Pass in die Endzone mit Zusatzkick drehten erneut das Spiel. Und weil Manuel Lehniger in der Mitte des Feldes den Ball fumbelte, kamen die Engineers direkt nochmal nach dem letzten Seitenwechsel in Ballbesitz. Und sie wussten die Chance zu nutzten. Erneut war es ein Lauf, der dieses mal direkt zu Punkte führte (PAT gut) und das Spiel beim 14:26 entschieden schien.
Und jetzt kam der Moment der Specialteams. Den anschließenden Kickoff trug Lehniger über 90 Yards direkt in die Badener Endzone zurück und machte damit seinen Fehler wieder wett. Dann erfolgte der Kickoff durch Muffler und der Karlsruher Returner wurde so geschickt getackelt, dass dieser den Ball verlor und Stuttgart in guter Feldposition in Ballbesitz kam. Nun packten die Silberpfeile das Laufspiel aus und Anton Haffner und Lehniger erarbeiteten Yards um Yards. An der 6 Yard Linie der Gäste wurde dann aber der Lauf nur angetäuscht und Dierberger fand Henßler am hinteren Ende der Endzone für den wichtigen Touchdown zur 28:26 Führung.
Danach beendete Bastian Feigl mit einer Interception jede Hoffnung der Engineers auf ein Comeback und der Jubel der Silberpfeile kannte keine Grenzen. „Das war ein wichtiger Sieg, dem wir unseren Headcoach Jürgen Doh gewidmet haben, der aus persönlichen Gründen nicht am Spiel teilnehmen konnte“, spricht ein triefend nasser Sergio DePilla, der für Doh die Offensive geleitet hatte. Er war in Vertretung auch in den Genuss der Gatorade Dusche gekommen. „Wir müssen uns bei unserer Defense bedanken, die einen super Job gemacht hat“, fährt er fort. Nick Daubitzer widerspricht ihm aber direkt. Der Verantwortliche für die Defensive staucht seine Spieler zusammen. „Wir sind weit weg von einem super Job“, ärgert er sich. Er hatte im Training gewissen Situationen aufgezeigt und erklärt, wie hier zu verteidigen ist, aber im Spiel wurde dies nicht umgesetzt. „Wir haben noch viel zu tun!“
Und dafür gibt es nur eine Woche Zeit, denn schon am 8. Mai steht das nächste Spiel an. Wieder ein Heimspiel. Im Rahmen der Stuttgarter American Days, des Deutsch-Amerikanischen-Zentrums, sind die Arrows mit ihrem American Day vertreten und die Biberach Beavers sind der Gegner. „Die Biber sollte man nicht unterschätzen“, warnt Daubitzer. Der Kickoff ist für 15 Uhr angesetzt und die Silberpfeile hoffen auf ein volles Stadion. „Trotz unseres Erfolges, war der Zuschauerzuspruch in den ersten Spielen etwas schwach“, findet Pressesprecher Klaus Krauthan. Damit die Zuschauer kommen, bieten die Arrows Spielstationen rund um American Football an. Dazu soll es auch eine Harley Davidson Ausstellung geben. Und natürlich die Hüpfburg und die beliebten Burger, frisch vom Grill.