Der Auftakt der Stuttgarter im Stadion des SV Böblingen war überraschend. Die Hausherren hatten deutliche Probleme gegen die aufmerksame Defense der Silver Arrows die Kette zu bewegen und wurden schließlich in der Stuttgarter Hälfte im vierten Versuch gestoppt. Aber weil die eigene Offense noch keine gute Abstimmung hatte verpuffte der eigene Angriff und man musste sich per Punt vom Angriffsrecht trennen. Der Befreiungsschlag brachte Böblingen aber noch in der Hälfte der Arrows wieder in Ballbesitz.
Und dieses Mal ließ sich Böblingen nicht zwei Mal bitten. Mit einem langen Pass überwanden sie den Großteil des Wegs bis zu Endzone und der Rest war dann Formsache. Ebenso im nächsten Drive, als Stuttgart mit einer Interception den Ball abgab. Konnte beim ersten Mal noch der Zweipunktversuch gestoppt werden, gelang dies dieses Mal nicht und Böblingen zog vor dem ersten Seitenwechsel mit 14:0 davon.
Auch im zweiten Viertel setzte sich das Bild fort, doch der Angriff der Stuttgarter machte nun immer wieder Raum gut. Doch bevor die Silberpfeile selbst aufs Scoreboard kamen, punktete Böblingen noch einmal, als sich J.D. Lindsay, ehemaliger Quarterback der Silver Arrows, durch seine Beweglichkeit die notwendige Zeit gegen die druckvolle Defense der Stuttgarter erkaufte und dann den entscheidenden Pass anbrachte. Dann aber waren die Arrows dran, bei denen sich Manuel Lehniger als Ballträger in die Endzone tankte. Und noch einmal griff Stuttgart an, nachdem man Böblingen gestoppt hatte. Doch der Pass in die Endzone war leicht überworfen. So ging es mit dem 6:20 aus Sicht der Silberpfeile in die Pause.
Da die Arrows nur mit der Mindestzahl an Spielern angetreten waren und zudem 3 dieser Spieler nicht aktiv werden konnten, mühten sich auf dem Feld 19 unerschrockene und tapfer kämpfende Silver Arrows gegen einen Böblinger Übermacht ab. Zu Beginn des dritten Viertels erhielten die Arrows den Ball und marschierten bis zur Endzone der Bears. Ein Yard fehlte den Silberpfeilen noch, aber der Druck der Bears ließ dieses eine Yard nicht zu. Trotz dieses Negativerlebnisses hielten die Arrows das Spiel weiter offen. Erst zum Ende hin, als die Kräfte schwanden, weil viele Akteure der Arrows beide Wege gehen mussten, zog Böblingen mit 4 weiteren Touchdowns auf 50:6 davon.
„Wir hatten zeitweise 6 oder 7 Spieler auf dem Feld, die im ersten oder zweiten Jahr Football bei den Herren spielen“, erklärt Headcoach Jürgen Doh den deutlichen Unterschied zwischen seinen Arrows und den Böblingen Bears. „Aber ich bin stolz auf meine Jungs, denn sie haben bis zum Umfallen gekämpft und es Böblingen lange Zeit sehr schwer gemacht.“ Auch Reiko Klimpsch konnte seiner Defense nur Respekt zollen. „Wir haben J.D. einige Male über das Feld gejagt, so dass er seine gefährlichen Pässe nicht so anbringen konnte, wie er es wollte. Das macht Mut für die nächsten Spiele.“
Da sind die Arrows nun am 15. Mai in Kuchen bei den Mammuts gefordert. Diese mussten in ihrem ersten Spiel bereits am letzten Wochenende eine überraschend hohe 6:35 Pleite gegen die favorisierten Ludwigsburger hinnehmen und treffen nun zuvor auf die Crailsheim Titans. „Wir werden uns das Spiel genau ansehen, ebenso wie das Spiel der Bears in Ludwigsburg, um uns genau vorbereiten zu können“, erklärt Doh, der mit seinen Arrows in dieser Saison zumindest den Klassenerhalt schaffen wollen. Dazu müssen sie nur ein Team am Ende der Saison hinter sich lassen.