Im letzten Saisonspiel treffen die Stuttgart Silver Arrows in Montabaur auf die Fighting Farmers. Beide Team haben in den vergangenen 4 Jahren regelmäßig gegeneinander gespielt, gingen durch Höhen (Aufstieg in die GFL2 2007) und Tiefen (Abstieg aus der GFL2 2009). Doch nun trennen sich die Wege, denn die Westerwälder haben den 3. Platz sicher, während bei den Arrows bereits der Abstieg besiegelt ist. Passend startete am Mittwoch im Training die Bewässerungsanlage und so trainierten die Arrows im Regen.
Auch wenn der Favorit klar ist und sicher keine Gnade kennen wird, so werden die Silver Arrows doch das Beste geben und erhobenen Hauptes vom Platz gehen wollen. Zumindest die, die mitfahren. Einmal mehr wird sich Headcoach Jürgen Doh bemühen müssen, um die Spieler für das Spiel zu motivieren. „Es rechnet doch jeder damit, dass wir auf die Mütze bekommen“, gibt er zu. Und da ist es manchmal so, dass es plötzlich viele Sachen gibt, die wichtiger als Football sind. „Da müssen wir durch“, weiß Doh.
Einen Silberstreif am Horizont sieht Doh aber schon jetzt. „Nach dem Spiel ist Trainingspause. Bis 15. September!“ Das heißt für den Headcoach 4 freie Abende mehr in der Woche. Und dann, Mitte September wollen die Arrows neu durchstarten. Die ersten neuen Spieler, bzw. Interessenten, tauchen bereits jetzt schon auf. „Gestern waren es schon wieder zwei Neue“, bekennt Doh. Aber er wartet erst einmal ab, ob diese dem Sport auch treu bleiben.
Vorerst richten die Silberpfeile aber das Augenmerk auf das anstehende Spiel. Das letzte Spiel der Saison. Danach ist die Liga durch, bei der jedoch schon jetzt alle Playoffs- und Abstiegsplätze feststehen. Ganz oben stehen die Badener Greifs, gefolgt von den Frankfurt Pirates und direkt dahinter der Gegner vom Samstag, die Montabaur Fighting Farmers, die sich auch Meistermacher nennen dürfen. Denn sie besiegten vor zwei Wochen die Pirates deutlich.
Und gegen Stuttgart sind die Westerwälder haushoher Favorit. Nicht erst in dieser Saison stehen sie besser da, als die Arrows. Seit 2007, der Aufstiegssaison beider Teams, haben die Arrows nicht mehr gegen die kämpfenden Bauern gewonnen, in Montabaur sogar noch nie. In den letzten beiden Jahren haben die Stuttgarter im Westerwald stets eine Packung bekommen. 49:14 respektive 49:13 hießen die Ergebnisse. Und jedes Mal stand der Minimalkader einer Übermacht entgegen. Keine guten Aussichten also.
„Dazu kommt, dass die Farmers inzwischen ein ziemlich ausgeglichenes Angriffsspiel pflegen“, sagt Doh. Sie haben gute Runningbacks, gute Receiver und einen lauffreudigen Quarterback. „So viele Waffen muss man erst mal verteidigen können.“ Niederlagen gab es nur auswärts gegen die Greifs und die Pirates und zu Hause überraschend gegen die Frankfurt Universe. Mit 39 Punkten pro Spiel stellen die kämpfenden Bauern einen der besten Angriffe der Regionalliga. „Mit 60 Punkten gegen uns toppen sie dann noch die Pirates als bestes Offensivteam der Liga“, befürchtet Doh. Allerdings ist die Verteidigung nicht ganz so sattelfest, denn sie lässt 28 Punkte pro Spiel zu.
So lautet das Ziel einmal mehr das Beste zu geben. Am besten die Punktausbeute weiter zu steigern. Immerhin 44 Punkte erreichten die Arrows in den letzten beiden Spielen. Fast die Hälfte der gesamten Saison. Und nur zu gerne würden die Stuttgarter den Gastgeber etwas ärgern. „Wir fahren natürlich lieber mit einem Sieg nach Hause“, grinst Doh. Aber wichtiger ist für ihn, dass die Spieler nach einem guten Spiel erhobenen Hauptes vom Platz gehen können. So wie gestern nach dem Training, als sie trotz kalter Berieselung aus der Bewässerungsanlage weiter trainiert hatten.