„Das wird ein Defense-Feuerwerk“ kündigte Defense Coordinator Reiko Klimpsch bereits im letzten Training vorm Spiel gegen die Weinheim Longhorns an. Die bis dahin stark ausfallgeschwächte Verteidigung konnte endlich wieder auf das volle Potential ihrer Defense Line zurückgreifen und so musste Klimpsch zum ersten Mal in dieser Saison weder auf Spieler aus der Offense zurückgreifen, noch Spieler auf für sie ungewohnten Positionen einsetzen. Entsprechend aggressiv fiel der Gameplan der Defense aus.
Das der Plan aufgehen würde, zeigte sich dann bereits beim ersten Angriff der Weinheimer, die mit ihrer Offense nicht einmal aus der eigenen Hälfte herauskamen. Doch auch die Defense aus Weinheim hatte ihre Hausaufgaben gemacht und erstickte die Angriffsbemühungen der Stuttgarter im Keim.
Im nächsten Drive schafften es die Gäste zwar in Field Goal Reichweite, doch der Kick ging daneben und da auch Stuttgart nichts Zählbares zustande brachte, ging es mit 0:0 ins zweite Viertel.
Jetzt drehte die Defense richtig auf und schickte die Gäste in allen verbleibenden Drives der ersten Halbzeit nach spätestens 4 Versuchen wieder auf die Bank. Die Offense von Head Coach Jürgen Doh kam, vor allem getragen von Läufen über Manuel Lehninger, nun etwas besser ins Spiel und konnte in ihrem besten Drive, eingeleitet durch eine Interception von Patrick Hefter, mit einem Field Goal von Stefan Muffler aus 22 Yard zum 3:0 Halbzeitstand abschließen.
Mit dieser hauchdünnen Führung ging es in die Halbzeitpause.
Der Ballbesitz nach der Halbzeit währte dann nur ein Play, denn Michael Canadi – der nun schon 4. Quarterback der Arrows, der den nach einem Sack nicht mehr spielfähigen Nico Ranellucci ablöste – warf seinen ersten Pass des Tages direkt in die Hände eines Weinheimer Verteidigers, die daraus jedoch kein Kapital schlagen konnten. Mit dem nächsten Angriff der Stuttgarter waren weitere Punkte zum Greifen nahe, doch 15 Yard vor der Weinheimer Endzone misslingt der Snap und der freie Ball wird von Weinheim gesichert. Nach einer weiteren Runde Punts starten die Longhorns mit ihrem bis dahin besten Drive. Die Spieler der Silver Arrows bekommen den quirligen Runningback mehrfach nicht zu fassen und so stehen die Weinheimer plötzlich nur noch 2 Yards vor der Endzone der Gastgeber. Doch die Defense steht nun wie eine Wand. Weinheim will den Touchdown und spielt den 4. Versuch aus. Der Quarterback wird von Safety Florian Laufer ins Seitenaus getackelt, berührt mit dem Ball jedoch die Pylone der Goalline. Bange Sekunden auf beiden Seiten, doch letztlich entscheiden die Schiedsrichter auf Turn Over on Downs da der Quarterback im Aus war, ehe er die Pylone berührte.
Das 4. Quarter läuft nun und der Druck auf beide Angriffsreihen ist hoch. Weinheim zeigt Nerven und wirft zwei Interceptions (Patrick Hefter und Florian Laufer), doch auch Stuttgart bedient einmal mehr nur die Verteidigung der Weinheimer.
Die letzten 2 Minuten laufen bereits, als Stuttgart ein entscheidender Fehler unterläuft. Der Snap beim Punt misslingt und Stefan Muffler kann den Ball erst in der eigenen Endzone zu fassen bekommen. Der Punt ist zu kurz und so kommt Weinheim erneut an der Stuttgarter Endzone in Ballbesitz, nur diesmal bleibt das kleine Wunder aus. Der Runningback der Longhorns dreht und windet sich, bricht eine ganze Reihe Tackles und schafft es in die Endzone. Da der PAT misslingt hat Stuttgart mit weniger als einer Minute auf der Uhr die Chance, mit einem Fieldgoal wenigstens noch ein Unentschieden zu erzwingen. Doch alle Bemühungen sind vergebens. Weinheim kann erneut Canadis Pass abfangen und kniet das Spiel ab.
Nur wenige Sekunden trennten die Silver Arrows von der kleinen Sensation, den Tabellenführer allein mit einer überragenden Defense-Leistung zu schlagen. Auch die lobenden Worte der Coaches können die Enttäuschung nicht wettmachen, doch wenigstens hat man gezeigt, dass man für das Endspiel um den Abstieg bestens gerüstet ist.
Noch einmal müssen die Stuttgart Silver Arrows in der Regionalliga antreten. Dann geht es vor heimischem Publikum gegen die Engineers aus Karlsruhe. Die stehen, so wie Stuttgart, mit 5 Niederlagen und ohne Sieg am Tabellenende. Das letzte Spiel dieser Saison wird also entscheiden, für wen es ohne weitere Umwege in die Oberliga geht und wer seine Chance auf den Klassenerhalt in der Relegation suchen kann.
Zu guter Letzt möchten wir uns wieder bei den Bikern von DistrictNine und den US-Cars, und im speziellen Antje, bedanken, die am Spielfeldrand wieder ordentlich Lärm gemacht haben! Außerdem Danke an unsern ehemaligen Mitspieler Jan Schneider, der gemeinsam mit zwei Spielern für den Abschuss der Rauch-Pfeile zum Einlauf gesorgt hat.
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