Es war das zweite von drei Spielen, in dem die Silver Arrows sich gegen einen direkten Kontrahenten im Abstiegskampf hätten behaupten müssen. Doch zum zweiten Mal gelang es der Offense um Headcoach Jürgen Doh nicht, die nötigen Punkte für einen Sieg auf die Anzeigetafel zu bringen.
Dabei fing die Partie gegen die Freiburg Sacristans durchaus vielversprechend an: Zwar musste man zunächst den Ball per Punt an Freiburg abtreten, doch die Defense schickte die Sacristans ebenfalls ohne Punkte wieder vom Feld. Angestachelt von dieser Leistung legte die Offense nach und nach nur 8 Spielzügen fand Quarterback Kübel-Sorger seinen Receiver Dominic Micha in der Endzone. Auch der Extrapunkt von Stefan Muffler saß und so stand es nach wenigen Minuten 7:0 für die Silver Arrows.
Durch Strafen erhielten die Freiburger den Ball nach dem Kick Off nur knapp vor ihrer eigenen Endzone. Die Defense drehte jetzt mächtig auf und so landete der zweite Versuch direkt in den Händen des Stuttgarter Florian Laufer, der den Ball bis an die Redzone der Freiburger zurücktragen konnte. Diesen Motivationsschub konnte die Offense jedoch nicht in Punkte umsetzen, denn auch Kübel-Sorger fand bei seinem Pass in die Endzone nur den Freiburger Verteidiger. Touchback Freiburg.
Anschließend überbrückte die Freiburger Offense das Feld bis in die Stuttgarter Redzone, wurde dort jedoch von der heute gegen den Lauf stark agierenden Defense zurückgedrängt. Es sah so aus, als ob die Arrows nochmal mit dem Schrecken davonkommen würden, doch der tiefe Pass im 3. Versuch und 29 Yard bis zum neuen First Down fand die Lücke zwischen zwei Verteidigern und der Receiver der Gastgeber landete mitsamt Ball in der Endzone. Der Kick zum Extrapunkt konnte jedoch geblockt werden und so verkürzten die Freiburger lediglich auf 6:7.
Der nächste Drive der Gäste aus Stuttgart wurde durch die ebenfalls stark aufspielende Defense der Freiburger gestoppt, die Quarterback Kübel-Sorger nur selten genug Zeit für präzise Pässe gab. Dafür drehte die Defense nun auf und setzte die Freiburger so sehr unter Druck, dass diese kaum Raumgewinn erzielen konnte. Auch der Quarterback der Sacristans zeigte Nerven und ließ einen Snap im Angesicht der durchbrechenden Defense fallen. Der Freie Ball wurde durch die Arrows erobert und so kam die eigene Offense erneut in guter Position auf das Feld, wurde durch die Freiburger Defense aber erneut gestoppt. Das Fieldgoal von Stefan Muffler aus knapp 45 Yard segelte jedoch an dem in Freiburg traditionell schief stehenden Tor vorbei und so blieb es bei der hauchdünnen Führung der Silver Arrows.
Erneut hing es an der Defense und zum zweiten Mal an diesem Tag konnte das Special Team der Stuttgarter überzeugen. Tim Steen durchbrach den Schutzschild des Punting Teams, blockte den Punt und konnte den in die Endzone der Freiburger rollenden Ball sichern. Doch auch wenn der Ball gar nicht über die Line of Scrimmage gekommen war, wurde ein Block in den Rücken vom Return Team weit in der Hälfte der Stuttgarter geahndet. Statt eines 6:13 für die Arrows wurde der Punt nun wiederholt.
Mit dem neuen Angriffrecht konnte die Offense der Silberpfeile aber erneut nichts anfangen und so standen 4 Versuche später bereits wieder die Spieler der Defense auf dem Feld.
Die Offense der Freiburger setzte auf einen langen Pass und wurde belohnt. Obwohl in guter Position konnte der Cornerback der Stuttgarter den Ball nicht zu Boden schlagen und der Receiver der Sacristans griff sich das Leder. Die verbliebenen 2 Yard überbrückten die Freiburger im nächsten Spielzug Dank ihrer physischen Überlegenheit und schoben Ballträger und Defense in die Endzone. Da auch der 2 Punkte Versuch gelang, stand es kurz vor Ende der ersten Halbzeit 14:7 für die Freiburg Sacristans. Doch die Arrows wollten hier und heute den Sieg holen. Die Defense wurde umgestellt und schickte die Offense der Gastgeber ein ums andere Mal ohne Punkte vom Feld. Direkt im ersten Drive schnappte sich Patrick Hefter den Pass des Freiburger Quarterbacks und nur wenige Spielzüge später war es erneut die Defense der Arrows, die mit einem spektakulären Big Play den Gegner vom Feld schickte. Der Quarterback der Freiburger konnte erneut einen Snap nicht unter Kontrolle bringen. Statt eines Handoff an den Runningback tanzte der Ball wie eine heiße Kartoffel in den Händen von Quarterback und Runningback. Stefan Muffler, der durch die Offense Line gebrochen war, schlug den Ball aus ihren Händen und Offense Line Spieler Marcel Bischof, der in der ebenfalls stark ausfallgeschwächten Defense Line aushalf, sicherte den Ball und das Angriffsrecht für die Silberpfeile. Kurze Zeit später war es erneut Florian Laufer, der mit einem spektakulären Sprung einen Pass der Sacristans aus der Luft fischen konnte.
Doch alle Turnover konnten durch die langsam an Kraft verlierende Offense nicht in Punkte verwandelt werden und auch in der Defense ließen die Kräfte nach, denn vor allem die Spieler der Offense und Defense Line mussten von Beginn an beide Wege spielen.
Es gelang Safety Florian Laufer zwar noch einmal, durch einen unglaublichen Hechtsprung den Ball direkt vor den Händen des Receivers abzuwehren und die Freiburger so erneut zum Punt zu zwingen, doch nachdem auch Stuttgart nur einen Punt zu Wege brachte, fand einer der vielen tiefen Pässe des Quarterbacks der Sacristans einen freien Receiver, der die Beine in die Hand nahm und in die Endzone davon stürmte. Der Zusatzpunkt konnte erneut geblockt werden und so stand es kurz vor Ende des letzten Viertels plötzlich 20:7 aus Sicht der Freiburger.
Die Stuttgarter stemmten sich gegen die drohende 3. Niederlage, doch der 13:20 Anschluss durch einen phänomenalen 55 Yard Lauf von Quarterback Kübel-Sorger kam zu spät. Mit nur noch wenigen Sekunden auf der Spieluhr versuchten die Arrows den Onside-Kick, der jedoch misslang. Die Freiburger knieten die Partie ab und besiegelten somit die 3. Niederlage der Stuttgart Silver Arrows und sicherten sich selbst die ersten 2 Punkte in dieser Saison.
Auch wenn Head Coach Jürgen Doh im Abschlusshudle nur positive Worte für sein mit Minimalbesetzung angetretenes Team fand ist jedoch klar, dass mit dieser Niederlage die Chancen auf den Klassenerhalt nun minimal sind. Rechnerisch könnten die Arrows mit 3 Siegen in den nächsten Spielen natürlich sogar noch einen guten Platz im Mittelfeld belegen. Mit Pforzheim und Weinheim trifft man jedoch auf Gegner, die in dieser Saison durch Siege bereits eindrucksvoll ihre Stärke demonstriert haben. Lediglich Karlsruhe ist von den verbliebenen Gegnern noch sieglos. Sollte das bis zum Aufeinandertreffen mit den Silver Arrows so bleiben, so ist dieses letzte Spiel der Saison dann tatsächlich der ultimative Kampf gegen den Abstieg für beide Teams.
Jetzt gilt es jedoch erst einmal den Kader wieder vollständig zu bekommen, denn auch wenn es in Freiburg nicht zum Sieg gereicht hat, hat das Team einen hohen Preis für seinen Einsatz gezahlt: Zwei weitere Spieler reihen sich in die Reihe der Verletzten ein. Dass die Arrows nun nächste Woche erstmal spielfrei haben, kommt da mehr als gelegen.
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