Arrows sorgen gleich doppelt für eine Überraschung 

Klaus Krauthan Herren, News Leave a Comment

Mit dem 20:12 Erfolg am Sonntag über die Pforzheim Wilddogs sind die Stuttgart Silver Arrows gleich mit einer gelungenen Überraschung in die Saison gestartet. Doch schon davor hatten sie überrascht, denn sie spielten im ungewohnten Rot. “Unser Dank gilt den Leonberg Alligators für die unkomplizierte Hilfe”, bedankt sich Headcoach Jürgen Doh, der in der Einladung der Gastgeber übersehen hatten, dass diese ungewohnt in Silber antreten wollten. Und Stuttgart hatte seine Ausweichtrikots dabei, eben auch Silber. Danach überzeugte das Team aber vor allem durch eine geschlossene Mannschaftsleistung, die auch Rückschläge wegsteckte und die Führung über die Zeit brachte. 

 

Die ganze Gameday Vorbereitung war durch den Trikot-Fauxpas über den Haufen geworfen worden, der Zeitplan stimmte Hinten und Vorne nicht mehr und man schaffte es gerade noch vor dem Kickoff spielbereit zu sein. Aber wach waren die Arrows anscheinend noch nicht, denn Pforzheim trug den Kickoff direkt in die Stuttgarter Endzone zurück. Zum Glück hatten die Schiedsrichter ein Foul gesehen, was die Punkte anullierte. Mit dem Paukenschlag waren dann aber endlich alle Arrows im Spiel und die Defense stoppte unter der lautstarken Anfeuerung der Cheerleader von Great Orange Fire den Vortrieb der Wilddogs rechtzeitig. 

 

Im Gegenzug marschierten auch die Arrows gut übers Feld, doch dann musste Thomas Kübel-Sorger vom Feld, weil er seinen Mundschutz vergessen hatte und Michael Dierberger übernahm das Steuer und führte die Arrows bis an die 5 Yardslinie der Gastgeber. Dort aber klappte die Ballübergabe an Tobias Baisch nicht und ein Pforzheimer konnte sich den freien Ball sichern. Zum Glück hielt auch hier wieder die eigene Defense dagegen und zwang Pforzheim erneut in der Arrows-Hälfte zum Punt. Kurz danach wurde erstmals die Seiten gewechselt und Kübel-Sorger übernahm wieder das Heft in der Offense und führte sie abwechslungsreich übers Feld und selbst in die Endzone, als er aus 8 Yards selbst vollendete (PAT Stefan Muffler). 

 

Mit dem 7:0 waren die Arrows gefühlt in der Regionalliga angekommen. Die Defense zwang erneut Pforzheim zum Punt und konnte die Interception von Kübel-Sorger mit einem eigenen Pick durch Andreas Schorich ausgleichen. Und dann machte es Kübel-Sorger besser und dirigierte seinen Angriff über das Feld und fand diesmal Paul Steigerwald aus 12 Yards zum Touchdown (PAT Muffler). “Das haben wir bei unseren Scoring-Drives gut gemacht, denn egal, wer wie gecovert wurde, ein Widereceiver war dann doch immer frei”, freute sich Doh über das gute Zusammenspiel seines Angriffs. Mit dem 14:0 ging es dann in die Pause, nachdem Cederic König den gegnerischen Touchdownpassversuch gekonnt abwehrte. 

 

Seitens der Coaches gab es wenig zu korrigieren und da man nach dem Wechsel in Ballbesitz kam, konnte man den Schwung gerade mitnehmen. Erneut ging es gut übers Feld und dieses mal wurden die Punkte auf dem Boden erzielt. Baisch setzte sich brachial durch und tankte sich aus 7 Yards in die Endzone. Der PAT ging jedoch daneben und somit stand es “nur” 20:0. Ebenso zeitfressend arbeitete sich nun auch Pforzheim übers Feld und verkürzte aus 1 Yard durch einen erfolgreichen Lauf. Anscheinend hatten die Pforzheimer an diesem Tag keinen Kicker im Kader, denn sie gingen für Zwei und Max Hansen zerstörte diese Hoffnung gnadenlos. 

 

Mit dem Seitenwechsel und der eigentlich sicheren 20:6 Führung ging es ins letzte Viertel, aber das sollte es noch einmal in sich haben. Pforzheim stoppte den Angriff der Silberpfeile und schlug noch einmal zu. Erneut wurde der Zweipunktversuch gestoppt und damit war die Führung auf 20:12 zusammengeschmolzen. Nun war Clockmanagement gefragt. Die Arrows arbeiteten sich in kleinen zeitraubenden Schritten bis an die gegnerische 25 Yardlinie vor. Dort war der Schwung aber aufgebraucht und Muffler machte sich nach der 2 Minuten Warnung zum Fieldgoal bereit. Der Kick aus 42 Yards ging aber leider knapp links am Pfosten vorbei und bescherte Pforzheim eine gute Feldposition. 

 

Und jetzt wurde es wild. Patrick Hefter fing einen Pass der Wildhunde ab und mit 1:40 auf der Uhr war klar, dass die Arrows das Ding runterlaufen mussten. Im dritten Versuch lief Baisch über die linke Seite, passierte die First Down Markierung und verlor dann beim Tackle den Ball, der dann hinter der Markierung, zum Glück für die Arrows, ins Aus kullerte, so dass die Silberpfeile wenigstens in Ballbesitz blieben. Beim anschließenden Punt, also dem Versuch den Gegner möglichst weit an dessen eigener Endzone in Ballbesitz zu bringen geriet der Snap zu hoch. König sammelte das Ei vom Boden auf, lief um sein Leben und versuchte dann den Ball noch zu kicken, aber der Kick segelte quer ins Aus. Pforzheim also wieder in Ballbesitz, in relativ guter Feldposition und mit noch 50 Sekunden auf der Uhr. Aber König setzte dem Spiel ein Ende, in dem er den Pass der Gäste, als die Defense den QB der Wilddogs gehörig unter Druck setzte, abfing und die Zeit am Ende abgelaufen war. 

 

“Ich finde, unsere Defense hat heute ein tolles Spiel gemacht”, sagt Defensive Coordinator Daniel Contreras Schneider. “12 Punkte kann man immer kassieren und zum Glück hat unsere Offense mehr Punkte gemacht. Aber es ist nur ein Sieg, eine lange Saison liegt noch vor uns!” Auch Doh warnt. “Wenn wir in zwei Woche in Heilbronn verlieren, war dieser Sieg gar nichts wert.” Und er mahnt auch, dass die Spieler öfters ins Training kommen müssen, weil man ja nicht nur die eigenen Fehler analysiert, sondern auch gegnerische Besonderheiten. “Wer da nicht im Training ist, weiß dann eben nicht, was er zu tun hat und das rächt sich mitunter”, weiß auch Contreras Schneider. 

 

Wie die Arrows, so werden sich auch die Heilbronn Salt Miners auf das Spiel am 27. April im Frankenstadion in Heilbronn vorbereiten. Die Miners haben ihr Heimspiel gegen die Wilddogs mit 31:14 verloren, aber das bedeutet im Football erst einmal gar nichts. “Die arbeiten an ihren Fehlern und werden versuchen zu analysieren, wie sie uns schlagen können und wie wir haben sie dazu zwei Wochen Zeit.” Jürgen Doh hofft dass der Auftaktsieg dem eigenen Team Auftrieb verpasst und auch die Jungs ins Training holt, um auf der Welle weiter zu schwimmen. 

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