Divisional Finals – Die besten Acht 

Klaus Krauthan Verein Leave a Comment

Und? Wurdet Ihr überrascht? Die Buchmacher lagen jedenfalls mal wieder nur halb richtig. Während sich die Colts und Chargers erwartungsgemäß durchsetzten, zogen Seahawks und Bears gegen Cowboys und Eagles den Kürzeren. Und was das alles für spannende Spiele waren (außer bei den Colts, die natürlich knappster Favorit waren), eine Werbung für unseren Sport. Und jetzt geht es hoffentlich genauso weiter, wenn sich die „großen Vier“ einmischen. Bereits am Samstag treffen die Chiefs auf die Colts und dann in der Nacht die Rams auf die Cowboys und am Sonntag (ab 19 Uhr) dann zur besten Sendezeit erwarten die Patriots die Chargers und anschließend die Saints die Eagles. Wir fassen das hier mal kurz zusammen. 

 

Andrew Luck hat es mal wieder geschafft, aber eigentlich war es weniger Luck, als das Mack und das Laufspiel, das die Colts auf die Siegerstraße brachte. 200 Rushing Yards standen für Indianapolis zu Buche, 148 davon durch Mack. Gute Basis, um gegen die Chiefs anzutreten. Diese gelten als Big Play Offense und da muss man dann schauen, dass man mithalten kann, kontinuierlich scort und die gegnerische Offense vom Feld hält. Star der Chiefs ist sicherlich Patrick Mahomes, ein MVP Kandidat, der in seinem ersten Jahr als Starter gleich mal 50 TDs und über 5.000 Yards geworfen hat. Beeindruckende Zahlen. Aber was die Chiefs aktuell nicht haben? Ein Laufspiel. Bester Rusher ist Mahomes mit gerade mal 272 Yards, nachdem Kareem Hunt entlassen wurde. Damit hat HC Andy Reid ein Problem, was ihm seine Superbowl Chancen verhageln könnte, denn das hat er in seiner 20 jährigen HC Laufbahn noch nicht geschafft. In den Playoffs ist sein Record 11:13. Frank Reich, der als OC von Philly letztes Jahr seinen ersten Ring holte, ist dagegen als HC neu im Geschäft. Aber er hat ja mit dem Underdog nichts zu verlieren. 

Vorteil: Chiefs 

 

Americas Team hat sich durchgesetzt. Nach der Verletzung von Hurns (sollte man sich besser nicht in Zeitlupe anschauen, argh!) und einer anfangs Defense-dominierten Partie setzten sich die Cowboys gegen die Seahawks durch, die mit dem Ausfall des Kickers im Spiel plötzlich einen Nachteil hatten, den sie nicht kompensieren konnten (da sage nochmal einer, Kicker seien nicht wichtig). Nun treffen Prescott und Elliott auf Goff und Gurley. Und was nach einem Offensivfeuerwerk klingt, könnte eine interessante Begegnung werden. Und wie immer wird es bei sowas auf die Verteidigung ankommen. Und da wird es spannend, denn die Rams haben die 3. meisten Interceptions gefangen und mit Donald haben sie den Führenden der Sack-Statistic in der Saison in den eigenen Reihen. Dallas dagegen steht auf Platz 6 der zugelassenen Punkte und spielt gegen Platz 2 der erzielten Punkte. Spannend wird, wie sich der Jungspund Sean McVay (32 J.) als HC der Rams in seinem ersten Playoffspiel schlägt und ob sein Draufgängertum seine Chancen mindert oder steigert. Und wie wird auf der anderen Seite Jason Garrett (52 J.) auf die Allzweckwaffe Johnny Hekker reagieren, den Punter der Rams, der dieses Jahr leichten Kultstatus erreicht hat. 

Vorteil: Rams 

 

Tatsächlich sind in diesem Jahr die Patriots der knappste Favorit in den Divisional Finals. Wenn das mal nicht anspornt. Die Chargers konnten sich mit viel Mühe (zumindest erst einmal offensiv) gegen die Ravens durchsetzen, die erst zum Ende der Partie richtig in Schwung kamen. Und jetzt kommen ausgerechnet die Patriots. Statistisch geben sich beide Teams nicht viel. Brady und Rivers haben fast identische Werte und vergleicht man die RBs und WRs, dann spiegelt sich das ausgeglichene Verhältnis auch da wieder. Lediglich bei den abgefangenen Pässen setzen sich die Patriots als Nummer 3 deutlich von den Chargers (No. 15) ab. Aber Rivers wirft normal nicht viele Ints. Für die Chargers ist offen, ob Gordon III fit ist. Ohne ihn sah das Laufspiel nicht ganz so wirkungsvoll aus (wobei Baltimore da ja nicht gerade viel zulässt). Und bei den Patriots macht die Combo White/Michel den X-Faktor aus. Und durch die Luft Edelman/Gronkowksi. Mit diesen Waffen scheint Brady unaufhaltsam. Aber alle vier haben eine entscheidende Verletzungshistorie.
Beim Coaching liegt der Erfahrungsvorteil bei Bill Bellichik, während Anthony Lyy hier eher als Greenhorn gilt. 

Vorteil: Patriots 

 

Und schon sind wir beim letzten Spiel. Da treffen die Saints auf Saint Nick, pardon, natürlich die Eagles. Aber irgendwie passt es schon, dass wir hier den letztjährigen Superbowl MVP etwas ins Licht rücken, sitzt er doch sonst eher in der 2. Reihe. Nick Foles war letzte Saison Backup von Wentz und sprang ein, als sich dieser in Woche 14 verletzte, und er führte die Eagles zum Superbowl-Sieg. 2018 musste er in Woche 3 wieder ins zweite Glied und als sich Wentz erneut in Woche 14 verletzte, war er plötzlich wieder unterm Center. Er lieferte drei Siege und schaffte den überraschenden Einzug in die Playoffs und schlug im Soldierfield den Topfavoriten aus Chicago. Beste Voraussetzungen also im Spiel gegen den nächsten Topfavoriten. Brees will seinen zweiten Ring und er hat eine Offense um sich herum, die einen schnell schwindelig spielt. Ob Kamara, Ingram, Thomas oder die Allzweckwaffe Taysom Hill, alle können sie den Ball bewegen. Das fehlt den Eagles so ein bisschen, außer Ertz sind da alle recht austauschbar und damit kommt es ein wenig auf die Defense an, doch da ware bis zu den Playoffs nicht gerade alles Gold, was glänzte. Da darf man gespannt sein, was Doug Pederson aus seinem Team rausholt und ob Sean Payton die Saints gegen den Favoritenschreck eine Runde weiterbringt. 

Vorteil: Saints 

 

(Vorteil gem. US-Buchmacher) 

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