Durch einen souveränen 28:6 Erfolg über die Böblingen Bears sicherten sich die American Footballer des AFC Stuttgart Silver Arrows am Samstag, 23. Juli im Stadion Festwiese frühzeitig den Klassenerhalt. Nun geht es nach den Ferien direkt wieder gegen die Bears zum Rückspiel nach Böblingen. Die Zeit wollen die Arrows nutzen, um dem Team einerseits eine Pause zu geben und andererseits die neuen Spieler noch besser einzubinden. Die U15 Jugend unterliegt erneut den Teams aus Karlsruhe und Tübingen, zeigte aber vor allem gegen die Greifs eine couragierte Leistung und erzielte erstmals Punkte in der Saison.
Gleich zu Beginn des Spiels gab es zwei gute Nachrichten. Michael Dierberger stand in der Woche nachdem der Draht wieder aus dem Finger entfernt worden war, wieder auf dem Feld. Und Jürgen Doh stand nach überstandener OP am Herzen auch wieder am Spielfeldrand, allerdings vorerst als stiller Beobachter. Sergio DePilla leitete erneut die Geschicke der Silver Arrows im Angriff, während Nick Daubitzer seine Defense steuerte. Die ließ den Bears übrigens kaum Entfaltungsfreiheit. Zwei mal stoppten sie die Böblingen in den ersten drei Versuchen. Und dennoch gingen diese mit 3:0 in Führung. Dierberger hatte seinen ersten Pass gleich zum falschen Mann geworfen und den Bears somit den Ball an der eigenen 25 Yard-Linie überreicht.
Danach lief es aber besser für Dierberger, der erst einmal den Rost von seiner langen Pause abschütteln musste. Im nächsten Drive führte er seinen Angriff über fast 80 Yards übers Feld. Durch Läufe von Lukas Dank und Daniel Eberhard, sowie Pässe auf Florian Laufer und Raphael Henßler bereiteten sie das Feld für Manuel Lehnigers 9 Yard Touchdown Lauf. Den Zusatzkick versenkte Stefan Muffler. 7:3 aus Sicht der Arrows. Und die Defense ließ jetzt nichts anbrennen. Angefeuert von den Cheerleadern von Great Orange Fire zwangen sie die Bears dazu, sich in einem gescheiterten vierten Versuch vom Ballbesitz zu trennen.
Die Arrows trennten sich lieber per Punt vom Ball, wenn auch ungern. Dieser positionierte die Bären aber Meter vor deren eigener Endzone und von dort ließ die Verteidigung ihre Jagdbeute nicht entkommen. Tobias Böhm sicherte einen freien Ball für sein Team und die Offense freute sich über ein kurzes Feld. Genau zwei Läufe später tankte sich Lehniger aus 10 Yards Entfernung in die Endzone. Muffler schlug nach seinem Kick aber die Hände an den Kopf, denn der Ball segelte knapp am linken Pfosten vorbei. Und da sich Dierberger sein nächstes Geschenk leistete, eine weitere Interception, hatten die Bears ein weiteres mal ein kurzes Feld und bedankten sich erst mit dem ersten First Down und dann mit einem Fieldgoal, nachdem Ansgar Holthaus die Gedanken an einen Touchdown mit dem Quarterback unter sich begraben hatte.
Mit dem 13:6 ging es dann auch in die Halbzeit, weil die Bears ihren ersten guten Drive nicht mit Punkten abschließen konnten und das Fieldgoal auch hier am Tor vorbeisegelte. Und wenn man dann direkt den Ball bekommt, dann könnte man hier Schwung holen und das Spiel frühzeitig entscheiden, doch dieses mal war es Lehniger, der den Ball per Fumble direkt beim Kickoff-Return an den Gegner abgab. Dieser Fehler blieb aber ungesühnt, weil Böblingen wieder wenig zu melden hatte und das Fieldgoal aus 45 Yards nicht gelingen wollte. Die Teams tauschten dann Punts aus, ehe die Arrows die Zügel wieder in die Hand nahmen und erneut über 80 Yards übers Feld marschierten. Am Ende fand Dierberger erst Henßler über 22 Yards in der Böblinger Endzone und dann Lehniger beim Zweipunktversuch. Damit zogen die Arrows auf 21:6 davon.
Den Schlusspunkt setzte Ray Thomas Frank, der schon zuvor einige gute Läufe hatte und es leider immer einen Bären gab, der ihn dann kurz vor der freien Fahrt zu Fall brachte. Hier aber nicht und Muffler setzte nun wieder souverän den Zusatzkick zwischen die Stangen zum 28:6 Endstand. Denn eines war zu dem Zeitpunkt schon sicher: Böblingen würde kaum mehr gefährlich vor die Stuttgarter Endzone kommen, solange die Arrows keine Fehler machen. „Es war schön, diesen Erfolg mal von der Tribüne zu sehen und zu erleben“, freute sich Doh für seine Mannschaft und seine Coaches.
„Man hat gemerkt, dass dem Michael (Dierberger) noch ein bisschen die Präzision fehlt und es gedauert hat, bis er wieder in den Rhythmus kam“, erklärt Sergio DePilla, wie es zur Halbzeit noch so knapp sein konnte. „Aber dann hat er den Rost abgeschüttelt und seine Sache ganz gut gemacht. „Wie auch unsere Defense“, pflichtet ihm Daubitzer bei. „Ohne unsere beiden Geschenke hätten die Bears nur eine brauchbare Sequenz gehabt. Da haben die Jungs aufmerksam gespielt. Hat mir gefallen!“
Nun geht es in die Sommerpause, denn ein Spiel, wieder gegen Böblingen steht noch an. Es wird das letzte Spiel der Saison sein. Nicht nur für die Arrows, sondern auch für die Oberliga Baden-Württemberg. Bis dahin könnte es für die Bears aber noch zum Klassenerhalt reichen. „Das wird ein schweres Spiel“, weiß Doh. „Böblingen wird dann schon wieder eingespielt sein und vielleicht geht es für die noch um was, vielleicht stehen sie mit dem Rücken an der Wand.“ Und die Arrows? Die Silberpfeile können einfach nur noch eine positive Saison erreichen. Damit würden Sie dann auch den 4. Platz sichern und hätten, bei zwei Fehltritten der Freiburger noch eine Chance auf den dritten Platz.