Bereits diesen Samstag, 13. Juni, haben die American Footballer der Stuttgart Silver Arrows die Gelegenheit aus dem einzelnen Sieg eine Serie zu machen. Allerdings erwartet sie hierzu in Weinheim ein wiedererstarkter Gegner, die Longhorns. Diese haben zuletzt deutliche Siege produziert, so dass die Arrows getrost als Außenseiter angesehen werden können. Kickoff im Sepp-Herberger-Stadion ist um 15.30 Uhr.
Die Bilanz der Longhorns aus den letzten beiden Spielen ist beeindruckend. Erst gab es einen deutlichen 37:9 Erfolg gegen die hochgehandelten Tübingen Red Knights und dann folgte auch noch ein 42:7 Kantersieg gegen die Biberach Beavers. „Das waren Ergebnisse, mit denen man nach den vorherigen Leistungen so nicht rechnen konnte“, urteilt Pressesprecher Klaus Krauthan anerkennend. Damit haben sich die Weinheim Longhorns lautstark auf den zweiten Tabellenplatz geschoben.
Die Offensivstärke der Longhorns ist denn auch, was den Arrows Kopfzerbrechen bereiten wird. 26 Punkte bringt diese pro Spiel zusammen. Das ist Platz Zwei in der Liga, hinter Heilbronn, die auf knapp 31 kommen. Zum Vergleich, die Arrows liegen im Schnitt bei 15 Punkten. Aber auch defensiv überzeugen die Weinheimer. So lässt die Verteidigung keine 17 Punkte pro Spiel zu. Immerhin Platz 3 in der Liga, hinter den Böblingen Bears und den Heilbronnern Salt Miners. Die Silberpfeile liegen mit weniger als 20 zugelassenen Punkten pro Spiel im Mittelfeld.
Das sind denkbar schlechte Voraussetzungen, um eine Siegesserie zu starten. Dennoch ist Headcoach Jürgen Doh optimistisch, dass man auch gegen Weinheim bestehen kann. „Unsere Offense hat hoffentlich mitgenommen, dass sie punkten kann, dass der Knoten geplatzt ist“, sagt er und baut darauf, dass die Verteidigung ähnlich stark spielt, wie gegen Böblingen. „Die Kombination macht es dann“, weiß er. Und das Team hat hoffentlich Blut geleckt. Der erste Sieg ist geschafft und nun hat jeder mal den Geschmack des Erfolgs auf den Lippen gehabt.
„Das sollte Hunger auf mehr machen“, findet auch Runningback und Runningbacks-Coach Anton Haffner, der in seiner langen Laufbahn schon viele Siege schmecken durfte. Aber viele der Neulinge kennen das Gefühl noch gar nicht. „Der Sieg tat uns gut. Ich verliere nicht gerne, gar nicht gerne. Und wenn die Neuen nun alle gemerkt haben, wie schön es ist zu gewinnen, geben sie vielleicht noch ein bisschen mehr Gas!“
Und viele der Neulinge stehen gerade in der Defense ihren Mann. „Es ist besonders wichtig, dass wir unsere Offense im Spiel halten, ihnen den Ball geben und wenige Scores zulassen“, erklärt Nick Daubitzer, Chef der Verteidigung. Und auch er baut darauf, dass der Erfolg selbstbewusster macht. „Da spielt man dann ganz anders, traut sich mehr zu und wird damit besser“, weiß er. Ansonsten will er mit der Defense vor allem die Big Plays der Gastgeber stoppen. Und vor allem selber mehr produzieren. „Da waren wir in den letzten Spielen etwas fahrlässig“, gibt er zu.
Fahrlässigkeiten darf sich auch die Offensive nicht leisten. „Wir müssen unsere Fehler weiter minimieren, Ballverluste vermeiden und lange Drives generieren. Wenn der Gegner keinen Ball hat, kann er auch normal keine Punkte machen“ sagt Doh. Immerhin könnte man ja mit einem Sieg eine Serie starten, eine mehr als günstige Voraussetzung für die Revenge-Tour, die Rückrunde der Arrows, die gegen jedes Team der Liga (bis auf die Bears) noch einmal spielen dürfen.