Dank einer besseren Offensiv-Leistung konnten die American Footballer der Stuttgart Silver Arrows das Rückspiel bei den Böblingen Bears mit 24:7 für sich entscheiden. Dabei hielt die Defense sogar noch besser als in der letzten Woche und gönnte den Gastgebern nur einen Score. Die Verantwortlichen hoffen nun natürlich darauf, dass der Knoten geplatzt ist und gleich im nächsten Auswärtsspiel in Weinheim am kommenden Samstag die Siegesserie gestartet werden kann.
„Wir haben unsere Lektionen gelernt und zum größten Teil auch umgesetzt“, freut sich Headcoach Jürgen Doh, der nach der Gatorade Dusche glücklich lächelt. „Heute war es doppelt angenehm.“ Bei der Hitze war die Abkühlung mehr als Willkommen. Dabei hatte sich der Spieltag ganz anders angekündigt. Im ersten Viertel konnten sich die Arrows beim gegnerischen Angriff bedanken, dass es punktlos blieb. In bester Feldposition brachten sich die Bären dank zweier unnötiger Strafen selbst ins Hintertreffen und am Ende wurde auch noch der Fieldgoalversuch aus 51 Yards geblockt.
Der Angriff der Silberpfeile lief dagegen noch unruhig. Immer wieder blitzte das Potential auf. Läufe über Manuel Lehniger und Anton Haffner sorgten immer wieder für Raumgewinn. Auch Michael Dierberger fand immer wieder Anspielstationen. Aber es reichte nicht für den großen Schlag. Auch weil man sich selbst bestrafte, z.B. durch einen unglücklichen Hoch-Tief-Block, der den Angriff der Arrows von der 20 der Bears zurück an die 50 warf.
Da bedurfte es schon der Unterstützung der Gegner. Die Bears fumbelten den Ball im nächsten Drive an der eigenen 30 Yardlinie und die Chance ließen sich die Arrows nicht entgehen. Sie marschierten und am Ende vollendete Cornelius Jones mit einem Trickspielzug zum ersten Touchdown aus 8 Yards. Dierberger hatte eine Ballübergabe an Lehniger angetäuscht und Jones rannte hinter Dierberger vorbei, nahm den Ball mit und gewann den Sprint zur Seitenlinie in die Endzone. Stefan Mufflers Zusatzkick saß und die Arrows führten mit 7:0.
Die Defense konnte die Bears im nächsten Drive stoppen und so ergab sich vor der Halbzeit noch eine weitere Chance zu punkten. Dank eines kurzen Punts startete man an der eigenen 37 Yardlinie und nach einem Pass überraschte Doh die Verteidigung in dem er einen Lauf von Haffner einstreute. Der ließ sich nicht lumpen und lief bis zur gegnerischen 18 Yardlinie. Von dort vollendete Muffler, da nur noch 4 Sekunden vor dem Halbzeitpfiff zu spielen waren, mit einem 35 Yard Fieldgoal zum 10:0 Halbzeitstand.
Den Schwung nahmen die Arrows aus der Pause mit und er wurde erst mit einem Fehlstart bei 4. und Inches an der gegnerischen 17 Yardlinie gestoppt. Und als Muffler dann das Fieldgoal aus 39 Yards knapp daneben setzte konnte man das Schlimmste vermuten. Doch die aufkeimende Hoffnung der Bären wurde von den Silberpfeilen in einem 3-and-out erstickt. Gefolgt von einem zeitfressendem Drive, der bis ins letzte Quarter ging, aber punktlos und somit folgenlos für die Bears blieb, die aber auch daraus kein Kapital schlagen konnten und den Ball schnell wieder per Punt abgeben mussten.
Leider konnten auch die Stuttgarter daraus kein Kapital schlagen und gaben den Ballbesitz umgehend wieder mit einem Punt ab. Böblingen nutzte die Gunst der Stunde und bewegte die Kette bis an die eigene 40 Yardlinie, dort packte Quarterback Thomas Williams das Big Play aus und bediente Marquis Walker mit einem Zuckerpass, den dieser in die Endzone der Silberpfeile trug. Nach gelungenem Zusatzkick stand es dann auch 10:7. Knappe Kiste also.
Und wieder mussten sich die Arrows mit einem Punt vom Ballbesitz trennen. „Aber da war unsere Defense hellwach“, freut sich Nick Daubitzer, der an diesem Tag selbst nicht fit war. „Da sind die Jungs für mich eingesprungen und haben das Eisen aus dem Feuer geholt“, sagt der Defensive-Coordinator, als die Defense, angefeuert von den mitgereisten Cheerleadern von Great Orange Fire und den mitgereisten Fans, in vier Versuchen den Bears Stand hielt. Und der Angriff zahlte mit einem Big Play zurück. Dierberger täuschte den kurzen Pass an und fand dann den völlig freistehenden Florian Saenger, der das Ei nur noch über 43 Yards in die Endzone tragen musste (PAT Muffler).
Es folgte ein Deja vú. Erst stoppte die Defense die verzweifelten Angriffsversuche der Bears im schließlich vierten Versuch und die Offensive nutzte den Ballbesitz an der Bears 25 Yardlinie. Dierberger täuschte die Ballübergabe an Daniel Eberhard an und passte dann direkt zu Raphael Henßler, der seinem Bewacher enteilt war und den Ball in der Endzone der Bears aus der Luft pflückte (PAT Muffler). So konnten die Silberpfeile in den letzten Sekunden des Spiels auch noch den direkten Vergleich mit den Bears für sich entscheiden.
„Am Ende der Saison kann das noch entscheidend sein“, weiß Doh. Sollten beide Teams am Ende der Saison punktgleich sein, würden die Arrows nach der 0:13 Niederlage in der Vorwoche den direkten Vergleich mit 24:20 gewinnen. „Für die nächsten Spiele ist das aber nicht wichtig, da zählt nur, dass wir gewonnen haben“, zieht Daubitzer Bilanz. Der Sieg sollte Auftrieb geben für das kommende Auswärtsspiel in Weinheim gegen die Longhorns am nächsten Samstag. „Die haben gerade einen Lauf“, warnt Doh. „Dann wird es Zeit, dass wir den Lauf beenden“, gibt Daubitzer die Richtung vor.