Die Footballer der Stuttgart Silver Arrows treffen am Sonntag, 10. Mai ab 14.30 Uhr, im Stadion Festwiese, Bad Cannstatt, auf die Badener Greifs. Das erste mal trafen die beiden Teams 1984 aufeinander. Nun stehen beide am Tabellenende und der Verlierer steckt tief im Abstiegssumpf. Die Greifs haben bereits drei Niederlagen auf dem Konto, die Arrows schon zwei. Für ein Team kann es zum Wendepunkt der Saison werden. Kostenfreie Parkplätze gibt es trotz Frühlingsfest auf dem Parkplatz P9 mit dem Stichwort „FOOTBALL“.
Die Amerikaner nennen es gerne Rivalry, der Wettkampf, die Deutschen sagen eher Derby dazu. Ein Derby zeichnet sich durch mehrere mögliche Faktoren aus. Zum einen die regionalen Umstände. Ein Spiel zwischen Baden und Schwaben gilt hierzulande fast immer als Derby. Dann die jährliche Wiederholung. Und als Drittes auch die Dauer, seit es diese Spiele gibt. Als 1984 die Stuttgart Stallions, gerade aus der ersten Bundesliga abgestiegen, auf die Badener Greifs trafen, wurde dieses Derby begründet. Damals konnte beide Teams je ein Spiel gewinnen. Die Greifs zu Hause knapp mit 13:12, die Stallions vor heimischem Publikum schon deutlicher mit 34:12. Aber am Ende hatten die Greifs den 2. Platz, während die Stallions mit Platz 4 vorlieb nehmen mussten, übrigens knapp vor den Stuttgart Scorpions (5.) und den Schwäbisch Hall Unicorns (7.).
Nun kommt es also nach ein paar Jahren (2010) endlich wieder zum Aufeinandertreffen der Football-Dinos in Baden-Württemberg. Und das auch noch an einem ganz besonderen Tag für Headcoach Jürgen Doh, der just am 10. Mai 2015 seinen 50. Geburtstag feiern darf. Und sein Wunsch? „Natürlich ein Sieg!“ Aber auch für das junge Team ist es ein besonderer Tag. Nach zwei Niederlagen in Auswärtsspielen darf man erstmals vor eigenem Publikum ran.
Das Vergnügen hatten die Greifs schon zwei mal, wobei es eben Niederlagen setzte, aber jedes mal recht knappe. So spricht die Statistik ganz leise für die Greifs. Gegen Tübingen unterlagen diese in einem furiosen Finale mit 26:30, während die Arrows in Tübingen mit 10:16 verloren. Doch die Silberpfeile sehen sich gewappnet. „Wir haben in diesen zwei Wochen gut trainiert, mussten zwar den Feiertag hinnehmen, sehen uns aber auf einem guten Weg“, sagt Nick Daubitzer. Vor allem seine Defense hat seiner Meinung nach zugelegt. „Ich denke wir können im nächsten Spiel noch ein gutes Pfund draufpacken und den Greifs die Hölle heiß machen!“
Jürgen Doh, Headcoach und verantwortlich für die Offensive, ist ähnlich motiviert. Er wünscht sich zum Geburtstag einfach einen Sieg. „Ob knapp oder deutlich ist mir da völlig egal!“ „Unsere Jungs in der O-Line, also die ganz jungen und Neuen, die sammeln in jedem Training Erfahrung und das bringt sie und uns weiter“, sieht Mario Hoffmann, O-Line Coach, die gute Option, gegen die etwas kräftigeren Jungs aus Karlsruhe bestehen zu können. Das würde dem Angriff erheblich bessere Chance einräumen, denn wenn sich Lücken für die Runningbacks ergeben und das Laufspiel ins Rollen kommt, haben die Arrows auch die Chance das Passspiel zu installieren.
Der Kader sollte am Sonntag wieder deutlich über 40 Mann stark sein. „Wir haben ständig weiteren Zulauf“, erklärt Sergio De Pilla, der wohl mit Knieproblemen pausieren wird. „Da wird es im Training gerade schon schwierig die ganzen Neuen zu integrieren.“ Aber je mehr Neue kommen, desto mehr Ansporn gibt es auch für die Alten. Und vielleicht kommen auch mehr Freunde, Verwandte und Bekannte ins Stadion. Die Silberpfeile würden sich im Derby gegen Baden über einen regen Zuspruch freuen. „Die Hütte darf gerne voll sein“, sagt Doh, der aber im gleichen Atemzug den Gerüchten einer Lokalrunde gleich mal den Wind aus den Segeln nimmt. „Die Runde gibt es dann nur im kleinen Kreis.“