Mit einer 9:13 Niederlage verpassten die Stuttgart Silver Arrows vor zirka 200 Zuschauer eine Festigung des zweiten Tabellenplatzes. Gegen die Heilbronn Salt Miners dominierten am Sonntag, 15. Juni, die Abwehrreihen. Der Stuttgarter Angriff konnte sich trotz lautstarker Unterstützung durch die Cheerleader von Great Orange Fire einmal zu wenig durchsetzen. In zwei Wochen dürfen die Arrows zum Rückspiel nach Heilbronn. Dort soll der Spieß dann umgedreht werden.
„Wir haben nur eine Schlacht verloren, nicht den gesamten Krieg, könnte man sagen“, formuliert Headcoach Jürgen Doh die Niederlage seiner Mannen gegen die Heilbronner martialisch. Es war eine ärgerliche Niederlage. Eine unnötige, wie es Doh auch formuliert hat. „Wir haben gespielt, wie wir die letzte Woche trainiert haben.“ Dabei meint er hauptsächlich den Angriff, der in der letzten Woche eher durch Abwesenheit glänzte.
Und das merkte man auch zu Beginn des Spiels. Während die Defense nur einen Touchdown nach einem Abstimmungsfehler hinnehmen musste, wollte der Angriff nicht rollen. Zur Trainingsschwäche gesellte sich zusätzlich noch das Verletzungspech in der Angriffslinie, die unter der Woche weggesteckt werden musste. „Das hat sicherlich nicht geholfen“, gibt Doh zu. So blieb der Angriff bis kurz vor der Halbzeit ziemlich blass. „Da hat uns meine Defense im Spiel gehalten“, sagt Nick Daubitzer, Defense-Coordinator. Vor der Pause versenkte Stefan Muffler ein Fieldgoal. Mit dem 3:7 ging es dann in die Halbzeit.
Nach der Pause zeigte der Angriff der Silberpfeile, was in ihm steckt und Anton Haffner vollendete aus 2 Yards. Mufflers Zusatzkick ging leider daneben, was sich später noch rächen sollte. Aber immerhin, mit 9:7 war man nun wenigstens in Führung. Doch wie lange würde das halten, fragten sich wohl auch die Zuschauer, als die Unterländer noch mal einen Zahn zulegten. Erst konnte sich die Verteidigung der Arrows auszeichnen, die die Heilbronner in vier Versuchen vor der eigenen Endzone stoppen konnte. Doch der Angriff stockte und der nächste Drive der Miners war erfolgreich. 9:13 aus Sicht der Arrows schien jedoch machbar.
Und kurz vor Ende der Partie hatten die Silberpfeile noch mal eine gute Chance. Die Defense blockte einen Befreiungsschlag der Heilbronner und brachte die Offense der Stuttgarter an der gegnerischen 15 Yard Linie in Ballbesitz. „Hätte der Zusatzversuch vom letzten Touchdown gepasst, hätten wir vielleicht noch ein Unentschieden herausgeholt“, versucht Doh eine Erklärung. Aber man brauchte einen Touchdown, hatte noch eine Minute zu spielen und die Arrows waren ohne Auszeiten. „Da musst Du passen“, verteidigt Doh die vier versuchten Pässe. Und hätte Alex Abramow den Pass von Michael Dierberger gefangen, die Silberpfeile wären als Sieger vom Platz gegangen. „Hätte, hätte, Fahrradkette … das kennen wir ja. Wir haben es nicht gemacht und Heilbronn hat somit verdient gewonnen“, zieht Doh abschließend Bilanz.
„Wir haben jetzt zwei Wochen Zeit unsere Wunden zu lecken und im Training zu zeigen, dass wir Heilbronn schlagen können und wollen. Die Defense ist bereit, jetzt kommt es auf die Offense an“, fordert Daubitzer den Angriff seiner Mannschaft heraus. Der Spielplan will es so, dass die Silberpfeile in exakt zwei Wochen als nächstes in Heilbronn spielen dürfen. „Die Chance für die Revanche“, sinniert Doh. „Da müssen wir besser aufgestellt sein und offensiv so spielen, wie wir es gegen Böblingen gemacht haben.