Mit einem deutlichen 13:46 mussten sich die Stuttgart Silver Arrows am Samstag, 8. Juni, vor 200 Zuschauern den Heilbronn Salt Miners geschlagen geben. Damit haben die Arrows eine große Chance zum Anschluss an das Mittelfeld passieren lassen müssen. Der Gegner erwies sich an dem Tag als das bessere Team, aber das Ergebnis war deutlicher als es die Arrows verdient hatten. Die jetzt folgenden vier Wochen Spielpause müssen von den Coaches intensiv genutzt werden.
Am Ende standen die Stuttgarter Spieler und Coaches ratlos da und konnten nicht erklären, wie es zu dieser zweiten Halbzeit kommen konnte. 33 Punkte kassierten die Silver Arrows in der zweiten Hälfte des Spiels, nachdem sie die Miners zuvor bei eher glücklichen 13 Punkten halten konnten. „Wir werden das Video zum Spiel analysieren müssen“, erklärt ein enttäuschter Headcoach Jürgen Doh, der das Gefühl hat, mit seinem Team an einer Achterbahnfahrt teilzunehmen. „Es geht hoch und runter und wieder hoch und wieder runter …“
Zu Beginn des Spiel dominierten die Verteidigungsreihen. Im ersten Quarter tauschten die Teams ständig das Angriffsrecht, ohne viel Raumgewinn erreicht zu haben. Wobei sich hier die Stuttgarter Defense als die etwas effektivere auftat und Heilbronn immer mehr zurückdrängte. So wurden beim 0:0 erstmals die Seiten gewechselt. Und wie im ersten Viertel ging es weiter sehr Defense lastig zu. Bis ein Heilbronner Passempfänger nach einem kurzen Pass alle Stuttgarter Verteidiger aussteigen ließ und über das halbe Feld in die Stuttgarter Endzone rannte. Der Zusatzkick war auch gut und Heilbronn führte etwas überraschend mit 7:0.
Doch Stuttgart konnte kontern. Maßgeblich war hier die Leistung der Defense, der es gelang einen Befreiungsschlag der Heilbronner zu blocken und so hatte der Stuttgarter Angriff ein kurzes Feld vor sich. Er arbeitete sich Yard um Yard voran und am Ende war es Quarterback Brian Lee, der den letzten Meter zum 7:7 überbrückte (Aris Katz mit dem Zusatzkick). Doch die Freude hielt nicht lange, denn Heilbronn gelang praktisch umgehend das nächste Big Play, als ein Passempfänger einen langen Ball aus der Luft pflückte, die drei Verteidiger abschüttelte und in die Endzone sprintete.
Bei unter zwei Minuten Spielzeit zeigten die Arrows kurz, was in diesem Team steckt. Zuerst schlug das gefürchtete Returnteam der Silberpfeile zu. Der Kickoff der Heilbronner wurde postwendend bis an die Mittellinie zurückgetragen. Von da bewegten die Arrows die Kette mit Kurzpassspiel und wuchtigen Läufen. Erst an der gegnerischen 20 Yardlinie stockte der Angriff und nach vier erfolglosen Passversuchen musste man das Angriffsrecht abgeben, während Heilbronn die Zeit bis zur Pause auslaufen lassen konnte.
Was nach der Pause kam, lässt sich kaum in Worte fassen. Stuttgart wurde im ersten Angriff umgehend gestoppt, während Heilbronn ab nun marschierte. Mit einer guten Mischung aus Läufen und Pässen fanden die Unterländer ihren Rhythmus und waren nicht mehr zu stoppen. Die nächsten fünf Drives endeten alle in der Stuttgarter Endzone, während die Silberpfeile im eigenen Angriff kein Bein mehr auf den Boden und sich zudem mit Unkonzentriertheiten um bessere Ausgangspositionen brachten. Da nützte auch die lautstarke Unterstützung der Cheerleader nichts, die trotz des Rückstands ihr Team immer wieder anfeuerten.
Erst im letzten Viertel konnten die Arrows noch einmal zeigen, was in ihnen steckt, als sie in einer No Huddle Offense die letzten zwei Minuten des Spiels nutzten, um noch den Anschluss Touchdown zu erzielen. Lee fand Mike Suggs mit einem Pass und der sprintete fast unbedrängt in die Endzone. Das 13:46 war aber dann nur eine Ergebniskosmetik und es erfolgte nach dem Onsidekick, den Heilbronn erobern konnte, der Abpfiff.
Selbst Der HeilbronnerCheftrainer Jan Hofmann wirkte am Ende etwas überrascht. „Mit dem deutlichen Ergebnis haben wir nicht gerechnet. Mit einem Sieg schon, aber in der Höhe defintiv nicht. Am Ende lief es einfach richtig gut für uns.“ Dem konnte auch Andy Giese, Defensive Coordinator der Stuttgarter nichts hinzufügen. „Heilbronn hat verdient gewonnen und wir eine Menge Arbeit vor uns.
Während die Herren nun vier Wochen Zeit haben, diese Arbeit anzugehen, steht für die Flag-Kids der Arrows am nächsten Sonntag, 16. Juni, das Heimturnier im Stadion Festwiese an. Ab 11 Uhr messen sich die Teams der Silver Arrows mit den Teams der Backnang Wolverines, Fellbach Warriors und Stuttgart Scorpions. Wie immer ist für alles gesorgt und die Flag-Kids freuen sich über viele Zuschauer. Der Eintritt ist frei.