Fast 60 Akteure tummelten sich auf dem Platz, der Großteil bei den Aktiven der Stuttgart Silver Arrows, aber auch die Alten Herren konnten auswechseln beim ICE-Bowl, der Winter-Football-Veranstaltung in Stuttgart. Und an der Seitenlinie standen fast 100 Zuschauer, hielten sich mit Glühwein warm und jubelten den Spielern auf dem Kunstrasen in Bad Canstatt zu. Wieder ein gelungener Event für die Stuttgarter Footballer.
Wenn die Arrows zum ICE-Bowl einladen, dann hoffen die Verantwortlichen auf Schnee und kalte Temperaturen. Und dieses Jahr wurden die Hoffnungen am 19. Januar 2013 wieder einmal erfüllt. Auf einem weißen Feld standen sich Recken in schwarzen und silbernen Jerseys gegenüber. Es war kalt, der Atem dampfte und Füße scharrten unruhig im ungewohnten weißen Untergrund. Und auf Befehl rannten, schoben und schlitterten die Akteure über das Feld.
Für die vielen Zuschauer gab es überraschend viele gelungene Spielzüge. Nur durch die Luft war wenig zu machen. Der Ball wurde schnell seifig und die Finger klamm. Anders bei den Zuschauern, die sich am heißen und kostenlosen Glühwein festhalten konnten. Besondere Stimmung kam dieses Mal auch durch das Flutlicht auf.
50 Liter Glühwein gingen an den Mann oder die Frau. Rekord für den Event. Dazu gab es für die Kids auch Punsch und für Fahrer heißen Kaffee. Und auf dem Feld gab es harte Hits, fulminante Läufe und den ein oder anderen Touchdown. Und auch wenn die alten Herren (verstärkt mit den alten Aktiven) am Ende einen Score mehr hatten, Verlierer gab es keine. „Es hat wieder eine Menge Spaß gemacht“, lacht Mitorganisator und „Erfinder“ Klaus Krauthan.
Für die Jungen war es ein zusätzliches Training, für die Alten eher ein kleiner Rückfall in alte Zeiten, den sie vielleicht am nächsten Tag bereuen werden. Aber allen ist klar, nächstes Jahr sind sie wieder dabei. „Auch wenn mir Morgen einiges weh tun wird, so etwas lässt man einfach nicht aus“, weiß Krauthan. „So hält man den Kontakt zu den Jungen, Kontakt zum Sport und zum Verein und dann ist da diese besondere Stimmung im Schnee und in der Kälte.“
Letzteres ist ja eigentlich völlig unüblich für Football in deutschen Gefilden. „Da wünscht man sich beheizte Sitzbänke, wie sie die Profiteams in den USA haben.“ In Deutschland geht man in der Situation anders vor. „Wenn einem kalt wurde, hat man sich halt einen Glühwein gegönnt“, gibt Krauthan zu und grinst.
Nun geht es für die Silver Arrows am 3. Februar weiter, wenn das große Finale, das Spiel um die Superbowl ansteht. Ein Muss für alle Football-Fans und am besten in einer großen Gruppe zu genießen. Wer am Ende gewinnen wird, San Francisco oder Baltimore? Keine weiß es, einige hoffen, aber alle erwarten ein tolles Spiel.