Wie im ersten Aufeinandertreffen taten sich die Stuttgart Silver Arrows beim Gastspiel in Crailsheim bei den Titans in der ersten Hälfte sehr schwer und konnte gerade mal mit einer 14:12 in die Pause gehen. Danach aber dominierten die Stuttgarter und zogen zum verdienten 35:12 Sieg davon. Damit haben die Arrows immerhin vier Siege errungen.
Eines ist nun schon mal klar. Für das junge Team der Silver Arrows ist die Saison nach dem Sieg in Crailsheim beendet. Es beginnt nun die nervenaufreibende Warterei auf das Ende der anderen Ligen, damit endlich klar wird, wo und wie es die kommende Saison weitergeht. Landesliga oder Oberliga? „Wir planen weder für das eine, noch für das andere vor. Es kommt, wie es kommt und wir werden einfach versuchen die Jungs weiter zu verbessern“, macht Headcoach Jürgen Doh deutlich, wie wenig ihn das Warten berührt.
Die Leistung des Teams war über die Saison hinweg sehr durchwachsen, vor allem in fast jeder ersten Halbzeit. „Da hat man schon das Gefühl, dass die Mannschaft erst einen Einlauf braucht“, findet Assistenztrainer Mario Hoffmann. Die meisten zweiten Halbzeiten zeigen aber, dass das Team mit den besten Mannschaften der Liga mithalten kann. Nun liegt es an den Trainern, das Team in der Sommerpause zu festigen.
Das Spiel selbst begann mit einer ersten Angriffssequenz der Gastgeber, die bisher im ersten Angriff in fast jedem Spiel erfolgreich waren. So auch gegen die Arrows, die also prompt mal wieder zurücklagen, aber nicht umgehend zurückschlagen konnten, davor wechselte mal wieder mehrfach das Angriffsrecht, ehe der Angriff der Silberpfeile sich auszeichnen durfte. Einen Marsch über das halbe Feld krönte Manuel Lehniger mit einem kurzen Lauf in die Endzone. Aris Katz vertrat Jochen Alber beim Zusatzversuch und verwandelte sicher. Und die Arrows führten 7:6.
Die Verteidigung der Stuttgarter war aber noch nicht ganz warm. Die kurzen, schnellen Pässe der Titanen konnten nicht effektiv genug verteidigt werden und durch einen solchen kurzen Pass im zweiten Viertel, unterstützt vom in dem Fall schwachen Tackling der Silberpfeile, gelang den Titans ein Big Play und damit die 7:12 Führung. Die Arrows konnten vor der Pause durch einen Pass von Katz auf Mike Suggs die Führung wieder an sich reißen (alle PATs Katz) und lagen zur Halbzeit mit 14:12 in Front.
„Da war ich mit der Leistung des Teams nicht zufrieden“, gibt Doh zu. „Im Angriff haben wir dumme Fehler gemacht, wie so oft, und in der Verteidigung waren wir oftmals zu unaufmerksam.“ Doch in der zweiten Hälfte sollte das, wie gewohnt, anders werden. Marcel Schembera konnte zwei gegnerische Pässe abfangen, Thomas Scherm gelang ebenfalls eine Interception, während Tobias Böhm (2) und Lamont Whittfield (1) freie Bälle für ihr Team sichern konnten. Und der Angriff rollte plötzlich auch. Lehniger, Anton Haffner, Adam Reinheimer und Sunny Junge schoben mit ihren Läufen die gegnerischen Verteidiger vor sich her.
Haffner war es dann im dritten Viertel vergönnt, die Führung der Arrows auf 21:12 auszubauen. Noch vor dem letzten Seitenwechsel erhöhte einmal mehr Lehniger mit einem Lauf über die rechte Seite auf 28:12. Im letzten Viertel bekamen dann auch vermehrt Backups Spielzeit und so taten sich Angriff und Verteidigung natürlich etwas schwerer, was dazu führte, dass das Spiel gegen erschöpft wirkende Crailsheimer ausgeglichener wurde.
Den Schlusspunkt setzte Sebastian Öhrlich mit einem Lauf über die linke Seite. Den 35:12 Sieg feierten die Arrows dann auf dem Platz noch dezent und gratulierten erst einmal dem Geburtstagskind Nico Lang standesgemäß mit einem Ständchen. Die Rückfahrt wurde dann aber zu einer reinen Feierfahrt, denn es wurde nicht der Sieg an sich, sondern eine überstandene Saison gefeiert. Wichtiger Punkt bei solchen Busfahrten: Die Rookietaufen. Und da hatten die Arrows viel zu tun. Was aber genau passiert, darüber schweigen die beteiligten. „Das sind Internas und die gehören nicht nach Draußen“, erklärt Pressesprecher Klaus Krauthan und lächelt dabei schelmisch. „Nur so viel, es ist immer sehr witzig, für die meisten! Und keiner wird zu irgendwas gezwungen, Freiwilligkeit ist uns wichtig!“