Wenn es einen Footballgott gibt, dann hatte er am vergangen Sonntag Urlaub. Denn im Spiel der Stuttgart Silver Arrows bei den Ludwigsburg Bulldogs regnete in einer Tour. Erst zum Ende des Spiels, das mit 34:0 zu Gunsten der Bulldogs endete, hörte der Regen auf und plötzlich kam auch die Sonne durch. Gerade für die mit Neulingen gespickten Arrows waren diese Wetterbedingungen besonders erschwerend. Und am Ende reichte es nicht einmal für Punkte auf dem Scoreboard, die sich die bis zum Schluss kämpfenden Silberpfeile verdient gehabt hätten.
(Foto: Thorsten Drack, td-pictures.com)
Regen. Er war angekündigt, er war da und er dominierte. Aber er war nicht der einzige, der dominierte. Denn auf dem Feld dominierten die heimischen Ludwigsburg Bulldogs das Spiel fast nach Belieben. Die Stuttgart Silver Arrows, einmal mehr mit dem Minimalkader und ohne die Erfahrenen Mario Hoffmann, Andreas Kohler, Tobias Böhm und Michaerl Gratzke, konnten immer wieder zeigen, was man von diesem Team in den kommenden Jahren erwarten kann, aber leider nicht konstant genug, um gegen die Bulldoggen mitzuhalten.
Das konnte man vor allem im ersten Viertel erkennen. Mit einem Onside-Kick eroberten die Silberpfeile das Angriffsrecht, doch das neue System in der Offense, eine No-Huddle-Offense, wollte noch nicht so richtig funktionieren und so ging man ohne neuen ersten Versuch wieder vom Feld. Ganz anders Ludwigsburg. Mit Lauf und Passspiel und vor allem mit Hilfe der nervösen Neulinge in der Verteidigung der Herren, bewegten sie den Ball und konnten gleich den ersten Drive in 8 Punkte verwandeln. Das setzte sich auch im nächsten Drive fort und so lagen die Hausherren schon zum ersten Seitenwechsel mit 14:0 vorne.
Auch im zweiten Viertel war Ludwigsburg variabler und Stuttgarts Motor stotterte. Und obwohl die Defense die Bulldogs noch mehr forderte, gelangen den Bulldoggen auch im zweiten Viertel zwei Touchdowns zum 27:0 Halbzeitstand. In der Halbzeit flüchteten die Teams aus dem Regen in die Katakomben des Ludwig-Jahn-Stadions. Dort impfte Headcoach Jürgen Doh seinen Jungs noch mal ein, den Kopf nicht hängen zu lassen, sondern zu kämpfen. „Auch wir können hier noch scoren. Am besten gleich im ersten Drive. Wir bekommen den Ball!“
Und so kamen die Silberpfeile mit neuem Mut aus der Kabine. Ludwigsburg setzte dagegen vereinzelt Rookies ein. Und so entwickelte sich ein relativ ausgeglichenes Spiel. Stuttgart Offense funktionierte nun besser aber ein Erfolgserlebnis blieb ihr vergönnt. Yard um Yard erkämpften die Mannen in Schwarz, aber in entscheidenden vierten Versuchen rutschte der glatte, nasse Ball durch die Finger der Passempfänger. Auch Ludwigsburg hatte es nun schwerer, konnte sich aber noch einmal entscheidend durchsetzen. Mit einem letzten Tochdown brachten sie ihre Farben vor dem letzten Seitenwechsel mit 34:0 in Front.
Und der Regen trommelte unbekümmert weiter und auf dem Feld plätscherte das Spiel nun auch, dominiert von den Verteidigungsreihen, dahin. Ballverluste verhinderten auf Seiten der Gastgeber ein aufkeimendes Offensivspiel, kleine, individuelle Fehler auf Seiten der Arrows. Und trotz eifriger Bemühungen, der Score für die Arrows sollte einfach nicht sein. So verließen die Stuttgarter zum Spielende triefend nass das Feld, weder Kür noch Pflicht im Gepäck, und bereiten sich nun akribisch auf die beiden verbleibenden Partien gegen die Crailsheim Titans vor.
Zuerst treffen die Arrows am 24. Juli vor heimischen Publikum auf die Titanen aus dem Norden von Baden-Württemberg. Zum Spiel laden die Silberpfeile erneut in die Bezirkssportanlage Schlotwiese. Beginn wie immer um 14.30 Uhr, Kickoff um 15.00 Uhr. Für Kinderbelustigung und das leibliche Wohl ist wie immer gesorgt. Beide Mannschaften brauchen den Sieg. Es wird also bestimmt spannend.