Mit 14:27 mussten sich die Stuttgart Silver Arrows den Ludwigsburg Bulldogs beim ersten Heimspiel der Saison geschlagen geben. Vor 200 Zuschauern bei strahlendem Sonnenschein war Ludwigsburg die bessere Mannschaft aber nicht drückend überlegen. Der kleine Kader der Silver Arrows wehrte sich und kämpfte aufopferungsvoll, aber gegen die zahlenmäßige Übermacht war an diesem Tag nicht mehr drin.
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Der Auftakt des Spiels versprach mehr, als die Arrows am Ende halten konnten. Zumindest wettertechnisch wurden Spieler und Fans belohnt. Während die Jugend noch im Regen spielen musste, zeigte sich Petrus beim Herrenspiel von seiner besten Seite. Wie auch die Defense der Arrows, die den Ludwigsburger Auftakt-Drive stoppen konnte. Im Gegenzug marschierte die Offense bis in die Ludwigsburger Hälfte, konnte aber den Anfangsschwung nicht mitnehmen. So wechselte das Angriffsrecht munter hin und her. Es war aber den Bulldogs vergönnt zu Beginn des zweiten Quarters die ersten Punkte zu erzielen.
Nach dem Seitenwechsel zeigte sich das gleiche Bild. Stuttgart kämpfte sich immer wieder mit der Offense vor und hielt mit der Defense dagegen, doch Punkte sprangen dabei nicht heraus. Ludwigsburg konnte dagegen ein weiteres mal punkten und zog damit auf 14:0 vor der Halbzeitpause davon. In der Pause gab es aufmunternde Worte von Headcoach Jürgen Doh, der sehen konnte, dass seine Spieler alles gaben. Der kleine Kader und die schwüle Luft machten den Spielern zu schaffen, aber aufgegeben hat keiner.
Nicht einmal, als die Silberpfeile im ersten Drive nach der Pause den Ball mit einem Kick abgeben musste und Ludwigsburg postwendend mit einem langen Touchdownpass antwortete. Stattdessen rauften sich die Spieler noch einmal zusammen und marschierten mit der Offense über das Feld und schließlich war es Manuel Lehniger, der die Zähne zusammenbiss und sich durch die gegnerische Verteidigung in die Endzone tankte. Andreas Kohler verwandelte den Zusatzversuch zum 7:20 sicher. „Um in diesem Augenblick das Spiel drehen zu können, fehlen uns fünf bis sechs erfahrene Spieler, damit wir besser durchwechseln können“ sagt Doh.
Dabei hätten die Arrows noch eine dicke Chance gehabt, als sie den Ball tief in der Ludwigsburger Hälfte nach einem Fumble sichern konnten, doch ein Schiedsrichter hatte zu früh abgepfiffen und die Gäste blieben glücklich im Ballbesitz. Ein letztes Mal wurden die Seiten gewechselt und die Bulldoggen erhöhten noch einmal den Druck und stellten den alten Abstand wieder her. Aber auch Stuttgart gab nicht auf und selbst als beide Quarterbacks kurzfristig ausgefallen waren und die Arrows das erste Mal in einer Wildcat-Formation auf das Feld kamen, schlugen sie zurück. Lehniger schnappte sich das Ei, bekam von seinen Mitspielern wichtige Blocks gesetzt und sprintete über 30 Yards in die Endzone (Zusatzversuch Kohler). Damit war der 14:27 Endstand hergestellt.
„Wir haben es Ludwigsburg sicher schwerer gemacht, als sie es sich vorgestellt hatten“, schätzt Doh. Eine Bestätigung hat er dafür natürlich nicht, aber der Respekt der Gegner vor dieser kleinen kämpfenden Gruppe wurde beim Abklatschen nach dem Spiel deutlich. Die Stuttgarter nahmen hocherhobenen Hauptes den Respekt entgegen und hie und da wurden auch noch ein paar freundliche Worte gewechselt. Das faire Spiel hatte einen verdienten Sieger, das sahen auch die Stuttgarter so, aber dennoch gibt diese Niederlage sogar Aufwind für die nächsten Begegnungen.
Direkt am kommenden Sonntag dürfen die Arrows wieder zu Hause ran. Im Rahmen der American Days (www.american-days.org) treten die Silberpfeile gegen „alte Rivalen“ an. Mit den Pforzheim Wilddogs hat man schon einige harte Kämpfe ausgefochten und obwohl die Arrows wieder als Underdog ins Rennen gehen, sehen sie eine gute Chance für eine handfeste Überraschung zu sorgen. Das Spiel findet in der Bezirkssportanlage Schlotwiese in Stuttgart-Zuffenhausen statt. Beginn ist um 14.30 Uhr (Kickoff 15 Uhr).