Einmal mehr konnten am ICE-BOWL der Stuttgart Silver Arrows zwei komplette Teams mit Aktiven und Ehemaligen gestellt werden, die sich bei deutlich unter Null mit Bewegung und Glühwein warmhielten. Dass sich am Ende die erstmals auch zahlenmäßig überlegenen Ehemaligen mit 12:2 durchsetzten tat dem Spaß auf und neben dem Feld keinen Abbruch. Die Zuschauer waren während der zwei Stunden gut mit Kaffee, Glühwein, Muffins und einem unterhaltsamen Trainingsspielchen versorgt.
Bereits zwei Stunden vor dem geplanten Beginn wurde das Umfeld für das Trainingsspielchen zwischen Aktiven und Ehemaligen aufgebaut und die Verantwortlichen bangten ein wenig um den Event, schließlich sollte die Bundeskanzlerin gerade mal 200 Meter weiter an der 125 Jahr Feier zum Deutschen Automobil teilnehmen. Die Polizei patroullierte regelmäßig und niemand wusste, ob es nicht noch zur Vollsperrung der Straße gekommen wäre.
„Leider ist sie nicht hier vorbeigekommen“, bedauert aber Klaus Krauthan, Pressesprecher und Organisator des ICE-BOWLs. „Wir hätten sie auf einen kleinen Glühwein zum Aufwärmen gerne eingeladen.“ Das wäre natürlich eine Schlagzeile geworden. Aber dazu kam es nicht und Frau Merkel musste ohne einen Glühwein warm werden. Die Spieler dagegen nutzten den heißen aromatischen Wein, um schon mal innerlich auf Temperaturen zu kommen. Ein paar Muffins fanden auch schnell hungrige Abnehmer, während nach und nach die letzten Teilnehmer eintrudelten.
Nach einem gemeinsamen Warmup ging es dann schnell zur Sache. Dabei konnten die Ehemaligen auf einige Spieler mehr zurückgreifen als die Aktiven, die für die wichtige Position des Quarterbacks dann auch keinen gelernten Spieler hatten. So war es auch nicht verwunderlich, dass die ersten 10 Angriffsversuche der Aktiven verpufften. Die Ehemaligen taten sich da eindeutig einfacher. Gleich im ersten Spielzug warf Andreas Kohler einen langen Pass auf den völlig freistehenden Sergio DePilla. Alex Katz konnte ihn gerade noch stoppen, doch beim Aufschlag auf den Boden verletzte sich DePilla unglücklich und musste mit ausgekugeltem Finger und, was schwerer wiegte, einem mehrfach gebrochenem Schlüsselbein ins Krankenhaus.
„Der Boden ist natürlich sowieso schon recht hart, aber tiefgefroren hart wie Beton“, weiß Krauthan. „Aber das Ganze war einfach recht unglücklich“, ergänzt er. Es gab auch keinen weiteren Schwerverletzten. Statt dessen setzte sich das muntere Spiel fort. Die Ehemaligen kamen mit Tobias Ehlers und Michael Rannelucci zu Touchdowns, während die Aktiven das Spiel mit einem Quarterback Sack in der Endzone, und damit einem Safety für zwei Punkte – beendeten. Bemerkenswerter wie die Punkte, waren aber die Ballverluste. Katz, Reiko Klimpsch, Krauthan und dessen Bruder (oberschenkelamputiert) Peter Krauthan konnten jeweils einen gegnerischen Pass abfangen.
Beim abschließenden Palaver rund um den Glühwein, waren natürlich diese Aktionen Gesprächsstoff Nummer Eins. Und alle waren sich einig darüber, dass es auch im nächsten Jahr so einen Event geben soll. „Wir werden den Event forstsetzen“, bekennt Krauthan, der in diesem Jahr nach drei Jahren bei den Ehemaligen nun bei den Aktiven an den Start ging. „Und dann stehe ich wieder in meinem Team“, zwinkert er und beginnt mit dem Abbau.