Spannender konnte es fast nicht kommen. Beide Partien wurden in der Overtime entschieden, doch während die Saints gegen die Rams einen besseren Ausgang in der Hand hatten, ließen die Patriots nichts anbrennen und verwiesen die aufmüpfigen Chiefs mit dem einzigen Drive der Overtime in die Schranken. Somit lautet das Aufeinandertreffen von AFC auf NFC: New England Patriots gegen die Los Angeles Rams. Am 3. Februar, gegen Mitternacht unserer Zeit, steigt das Spiel der Spiele und Millionen werden auch in Deutschland live dabei sein.
In beiden Spielen hatten sich die “Außenseiter” durchgesetzt, zumindest, wenn man den Buchmachern glauben durfte. Beide Verlierer waren die Nummer 1 ihrer Conference und hatten über die Saison hinweg tolle Leistungen geboten. Aber die Herausforderer waren die jeweilige Nummer 2, also nicht viel schlechter. Und bei den Patriots von Außenseiter zu sprechen ist schon gewagt, oder eher sogar Majestätsbeleidigung. Und so was spornt bekanntlich an.
Das Spiel gegen die Chiefs schien fast schon nach der ersten Halbzeit entschieden. 14:0 führten da die Patriots und die Chiefs hatten gefühlt nichts auf die Beine gebracht. Die Offense lahmte und die Defense hielt das Team im Spiel, obwohl der besten Sack-Defense nicht ein einziger Sack gegen Tom Brady gelang. Mahomes wurde dagegen vier mal in den Boden gerammt. Aber nach der Pause wendete sich zumindest offensiv das Spiel. Die Chiefs kamen auf 14:7 heran, dann im letzten Viertel gar auf 17:14 und später übernahmen sie beim 24:28 sogar die Führung. Doch bei 2 Minuten Spielzeit war Brady wieder Brady und führte seine Offense übers Feld und zog durch das 31:28 die Führung wieder an sich. Und Mahomes war in Halbzeit Zwei Mahomes und ließ nicht locker und wenige Sekunden vor Abpfiff zentrierte Butker das Fieldgoal und schickte die Partie in die Overtime. Aber der Rest ist bekannt. Schade für Andy Reid.
Im anderen Spiel gab es nicht ganz so viele Punkte, aber kurz war auch da die Führung schon deutlich. Die Saints führten im ersten Viertel gleich drei Drives erfolgreich durch und zogen auf 13:0 davon. Nur 13:0 muss man sagen, denn die Defense der Rams ließ zwei mal keinen Touchdown zu. Dann schlug auch Goff zu und noch vor der Halbzeit waren die Rams auf 13:10 heran. Und Kopf an Kopf ging es nun weiter. Ende des dritten Viertels stand es 20:17 und am Ende der regulären Spielzeit 23:23. Die Saints eröffneten die Overtime und eigentlich sah alles ganz gut, bis Brees beim Wurf behindert wurde und der Ball in den Armen eines am Boden liegenden Rams-Spieler landete, der geradewegs von seinem Gegner in die Fluglinie das Balles geschubst wurde. Mit dem Angriffsrecht sorgten die Rams dann für die erste und entscheidende Führung im Spiel durch ein 57 y. Fieldgoal vom Zuerlein. Dramatisch eine Szene kurz vor Ende der Partie, als ein Spieler der Saints deutlich am Passfang gehindert wurde (weggebürstet, könnte man sagen) und KEIN Schiedsrichter darin ein Foul sah. Vielleicht wäre das Spiel dann anders ausgegangen, aber die Chance haben die Saints nicht dort vertan, sondern eigentlich schon im ersten Viertel.
Nun heißt es also Rams gegen Patriots, Goff gegen Brady und McVae gegen Belichik, der gefühlt bereits so lange Coach ist, wie McVae an Jahren auf dem Buckel hat. Die spannende Frage bei den Rams, ist Gurley fit, denn im Conference Final sah man nur wenig von ihm. Und auf der anderen Seite, können die Rams den variablen Angriff der Patriots stoppen? Denn immer wenn die Patriots einen Score brauchten haben sie den auch erzielt und das Team scheint in der Form der Saison zu sein.
Ein Teil der Arrows schaut das Spiel der Spiele am Sonntag, 3. Februar, in der Gaststätte “Der Föhrich” in Feuerbach, dessen Wirt ein ehemaliger Spieler der Stallions und Scorpions ist und der für das Event extra die Gaststätte schließt und privat mit den anderen Fans den Superbowl schaut. Beginn der entspannten Party ist um 23.30 Uhr, Kickoff für den Superbowl ist um 0.00 Uhr und nach Hause können wohl alle erst um 4.30 oder gar 5.00 Uhr gehen. Die eingefleischten Fans haben am Montag frei, während sich in den USA am Montag viele krank melden werden, dabei schauen die nicht zu einer so unchristlichen Uhrzeit.