Arrows machen das Meisterstück „perfect“!

Klaus Krauthan Herren Leave a Comment

Mit einem hart erkämpften 28:21 Erfolg über das Bad Mergentheim Wolfpack schafften die Stuttgart Silver Arrows das, was sie zuletzt 2007 geschafft hatten: Eine „Perfect Season“, also eine ganze Saison, ohne einen Punktverlust. Bevor sie das, samt Pokalübergabe aber ausgelassen feiern konnten, hatten sie ein hartes Stück Arbeit vor sich und mussten die meisten Gegenpunkte der Saison hinnehmen. Am Ende setzten sie sich aber wieder in der zweiten Halbzeit durch und machten das Meisterstück perfekt.

 

Wenn die letzte Saison mit einer positiven Bilanz elf Jahre zurückliegt und dann auch noch eine „Perfect Season“ war, dann ist klar, dass man, wenn man die Chance auf eine erneute „Perfect Season“ hat, diese Chance beim Schopf packen will. „Das ist nichts Alltägliches“, weiß Line-Coach Mario Hoffmann. An 2007 erinnert er sich selbst noch gut und gerne. „Das war damals auch eine tolle Truppe und eine gute Stimmung im Team“, erinnert er sich. „Genauso, wie in diesem Jahr. Da stimmt einfach die Chemie, man fühlt sich wohl, das macht viel in einem Teamsport aus!“

 

Dieses Wohlgefühl setzte sich auch gleich im ersten Drive durch, als die Silberpfeile gegen einen Mitkonkurrenten endlich mal in Führung gingen. Das 7:0 durch Florian Laufer nach Pass von Michael Canadi und Zusatzkick von Stefan Muffler (alle PATs) wurde aber gleich durch das Bad Mergentheim Wolfpack gekontert. Wenn auch kurios. Der Receiver pflückte den Ball aus der Luft, wurde aber im richtigen Augenblick getackelt. Der Ball schien zu Boden zu fallen, als ein Mitspieler das Oval in den Griff bekam und über 10 Yards zum Touchdown lief.

 

Den Ausgleich steckten die Arrows aber gut weg und konterten mit einem Big Play. Canadi traf Paul Steigerwald, der den Ball und vier Gegner unter Kontrolle hatte und in die Endzone sprintete. Und wieder konnte man sich nicht lange über die Führung freuen, denn auch das Wolfspack kann Big Plays. Ein Pass führt zu einem 55 Yard Touchdown und zum erneuten Ausgleich. 28 Punkte im ersten Viertel. Da schienen die Verteidigungsreihen noch nicht ganz im Spiel zu sein. Doch das sollte sich ändern.

 

Erst verloren die Arrows beim Return den Ball, dann versucht sich Bad Mergentheim an einem Trickspielzug. Wohlgemerkt, versucht sich. Das Angriffsrecht wechselt nun öfters. Die Arrows punten, dann Jubel beim den Gastgeber. Da’Ronte Smith war eben der Stuttgarter Defense entkommen. Doch die Schiedsrichter hatten dabei wohl ein Foul gesehen und alles ging zurück. Durchatmen bei den Arrows. Nun hält die Defense und auch die Offense kommt wieder besser ins Rollen. Doch einen vielversprechenden Drive versenkt Thomas Kübel-Sorger mit einer Interception. Zum Glück ist die Defense voll da und verschafft dem Stuttgarter Angriff erneut den Ball. Und Kübel-Sorger macht seinen Fehler wieder gut und führt die Offense übers Feld. Die letzten sechs Yards überwindet er selbst und bringt somit die Arrows mit 21:14 erneut in Front.

 

Doch dem Team ist keine Ruhe gegönnt. Das Wolfsrudel gleicht erneut aus und mit dem 21:21 geht es dank starker Verteidigungsleistung beider Teams in die Pause. Statistisch kommt die Defensive der Silver Arrows aus der besonders erstarkt heraus. In den 11 Spielen zuvor kassierten die Arrows von 104 Punkten gerade mal 14 in der zweiten Halbzeit. Und dem Wolfpack gönnten sie keine Änderung daran. Auch nicht, nachdem sich Kübel-Sorger erneut einen Fehlwurf leistet. Doch der machte seinen Fehler auch gleich im nächsten Drive wieder gut. Mit Pässen auf Steigerwald und Laufer und Läufen über Tobias Baisch und Daniel Eberhard erkämpfen sich die Silberpfeile Yard um Yard und nahmen gleichzeitig wichtige Minuten von der Uhr. Das letzte Yard überbrücken die Arrows mit dem klassischen Quarterback Sneak und Kübel-Sorger erzielt so das 28:21.

 

Nach dem letzten Seitenwechsel mussten die Arrows, die Fans und die mitgereisten, lautstarken Cheerleader von GOF noch bange Minuten überleben, bis der Hauptschiedsrichter das Spiel beendete und die Silberpfeile als Sieger und ungeschlagener Champion der Oberliga Baden-Württemberg feststanden. Dementsprechend ausgelassen war der Jubel nach dem Handshake mit dem Wolfpack und dem Dank an die Fans beider Teams. Der Jubel wurde nur noch größer als Axel Rudolf, als Vertreter des American Football und Cheerleading Verbands Baden-Württemberg, den Pokal an den Meister überreichte.

 

„Ich denke, wir haben uns das redlich verdient“, freute sich Headcoach Jürgen Doh über die Sektdusche. „Wir waren die Saison über konstant und haben mit unserem Angriff immer gepunktet. Wir waren immer gefährlich, auch wenn uns das Big Play versagt blieb!“ Aber auch er zollt der Defense seinen Respekt. „Du musst den Kampf auf beiden Seiten des Balls gewinnen und da war unsere Defense mit der größte Kämpfer in der Oberliga.“ „Auch wenn wir am Ende nicht mehr die beste Defense der Liga haben, haben wir definitiv die beste Defense der zweiten Halbzeit“, jubelt Daniel Contreras Schneider über das Abschneiden seiner Verteidigung.

 

In der kommenden Saison starten die Silver Arrows also nun in der Regionalliga Südwest und die Planungen dafür starten bereits jetzt. Während das Team erst einmal eine verdiente Pause bekommt, werden die Rookies und weitere Neueinsteiger an den Sport herangeführt. „Als Coach ist die mentale Pause eigentlich zu kurz“, sagt Doh. „Aber wir dürfen es jetzt nicht schleifen lassen, wenn wir in der dritten Liga mithalten wollen!“

 

 

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