Am kommenden Sonntag treffen die Stuttgart Silver Arrows bei den Nachbarn aus Backnang um 12 Uhr im Karl-Euerle-Stadion auf die Wolverines. Dabei stehen sich dort Tabellenführer und Tabellenletzter gegenüber. Natürlich wollen die Arrows ihre weiße Weste behalten und sich gegen die Vielfraße keine Blöße geben. Headcoach Jürgen Doh warnt auch eindringlich davor, den Gegner schon besiegt zu haben: „Jedes Spiel startet mit 0:0 und am Ende hat der Gewonnen, der die meisten Punkte gemacht hat und nicht der, der bisher erfolgreicher war!“ Daher fordert er 100%ige Bereitschaft, den Kampf anzunehmen, den die Wolverines bieten werden. „Die sollen kein Futter von uns bekommen!“
Man könnte fast sagen, es trifft David auf Goliath. Und wir wissen alle, wie das biblische Kräftemessen damals ausging. Hier und Heute sind die Silver Arrows der Goliath, der Primus der Liga, bisher ungeschlagen und auf Meisterschaftskurs. Auf der anderen Seite der Aufsteiger Backnang, der zu Jahresbeginn den Schritt in die Oberliga wagte, als Böblingen seinen Rückzug aus der Liga bekannt gab. Ein mutiger Schritt, der eigentlich belohnt gehört. „Aber nicht am Sonntag und nicht von uns“, fährt Doh auf.
„Da würden wir unsere Pole Position einfach so aus der Hand geben. Ich gönne den Backnangern gegen jedes andere Team einen Sieg, aber unsere Situation lässt es nicht zu, dass wir uns hier einen Ausrutscher erlauben können!“ Aber das alles wollen die Arrows auch aus dem Kopf bekommen und einfach spielen. Spielen und gewinnen. „Es gibt für uns keine Alternative.“
Statistisch ist es eine klare Angelegenheit. Schon das Hinspiel endete überdeutlich mit 44:8 für die Arrows und wenn es nach Doh klingt, sollte es im Rückspiel ebenso deutlich werden. „Wir müssen von Anfang an den Fuß auf dem Gaspedal haben und Vollgas geben und erst wenn wir ein Polster aufgebaut haben, dürfen wir in den Rückspiegel schauen.“ Er würde auch gerne mal seine ganzen Neulinge zum Einsatz bringen. „Das soll jetzt nicht hochnäsig klingen, aber wann, wenn nicht in so einem Spiel ist die Chance dazu da?“
Backnang hat aber nicht mehr viele Chance der kompletten Nullrunde zu entgehen. In acht Spielen setzte es acht Niederlagen und man erzielte gerade mal 34 Punkte, also weniger als acht pro Spiel. Die Defense stand da schon mehr im Kreuzfeuer und musste bereits 201 Punkte einstecken, also 25 pro Spiel. Bei den Arrows, mit sieben Siegen in sieben Spielen, sieht es ganz anders aus. Der Angriff erzielt fast 24 Punkte pro Spiel und die Defense lässt nur weniger als 10 Punkte zu.
Eine klare Sache also. „Im Football ist alles möglich“, Daniel Contreras Schneider braucht da nicht lange zu überlegen. „Man denke an den Superbowl 2017, als Atlanta mit 28:3 führte und am Ende doch noch verlor.“ Auch die Arrows waren schon auf der ein oder anderen Seite. „Wenn man denkt, man hat schon gewonnen, hat man im Prinzip schon verloren. Wir brauchen vollen Fokus aufs Spiel und müssen unser Ding durchziehen!“