Aus dem ICE-Bowl wird ein Rain-Bowl

Klaus Krauthan Herren

Das Wetter konnte nicht halten, was der Wetterbericht zumindest mal angekündigt hatte. Statt ein wenig Schnee, gab es beim 10. ICE-Bowl Scrimmage Regen satt. Das trieb dann auch nicht viele Zuschauer zum ersten Outdoor Football-Event der Silver Arrows. Wobei die, die gekommen waren, ein munteres Spielchen beider Teams geboten bekamen. Die Aktiven hatten dabei mit 3:2 Touchdowns das bessere Ende für sich, weil sich die Ehemaligen im letzten Drive zu viele Fehler erlaubten.

Der Glühwein war heiß, der Grill noch heißer und draußen auf dem Platz war es kalt. Beste Voraussetzungen eigentlich, wäre, ja wäre es nicht eben auch sehr nass gewesen. Die Spieler, Aktive wie Ehemalige trudelten nach und nach ein und wie immer kamen einige zu spät, so dass man mit dem Start doch noch etwas warten musste. „Es war eigentlich geplant, dass man dieses mal das Warmup vor dem offiziellen Beginn macht, damit die Zuschauer gleich Football geboten bekommen und nicht alte Männer beim Warmup“, lacht Klaus Krauthan, der selbst zum alten Eisen gehört. Aber da mussten die Fans jetzt durch. Und sie konnten sehen, wie der ein oder andere Ehemalige das Warmup mit Glühweinbecher in der Hand vollzog.

Die Recken des ICE-Bowls trotzten dem Regen und der Kälte und wurden mit heißem Glühwein belohnt.

Als dann alle so weit waren, durften die Ehemaligen zuerst ran. Die 12 in silber gekleideten Recken stellten sich der schwarzen Wand der Aktiven entgegen und marschierten nach anfänglichen Abstimmungsproblemen munter übers Feld und sorgten für die ersten Punkte. Die Aktiven hatten aber an dem Tag auch nicht viel mehr Spieler und mussten auf einigen Positionen auch improvisieren. So musste auch Stammquarterback Michael Dierberger ran, der sich eigentlich auf Grund einer anhaltenden Erkältung zurückhalten wollte, denn beide Backup Quarterbacks hatten abgesagt. Aber Dierberger nahm den Kampf an und führte seine Mannen ebenfalls übers Feld zum Ausgleich. Beide Teams schafften es in weniger als 15 Spielzügen von der Feldmitte bis in die Endzone und gönnten sich danach erst mal eine Pause.

Aber nach einem Becher Glühwein ging es prompt wieder weiter und die Ehemaligen legten erneut vor. Erneut waren weniger als 15 Plays, aber dafür etwas Unterstützung der Defense nötig, um den Ball in der Endzone der Aktiven zu versenken. Doch die Aktiven glichen auch in ihren 15 Versuchen erneut aus. Die Entscheidung musste in den 10 nächsten Versuche her, doch da wollten die Ehemaligen zu viel und forcierten in aussichtsreicher Position einen Ballbesitzwechsel. Die Chance auf die erneute Führung war dahin und der Angriff der Aktiven nutzte die Gunst der Stunde und erzielte den siegbringenden Touchdown.

Danach gönnte man sich zusammen zum Glühwein noch ein paar Würstchen verputzte Kuchen und Muffins und machte sich dann ans Aufräumen. Dabei ließ dann endlich der Regen nach. Vom Schnee war aber weiterhin nichts zu sehen. „Das war schade. In Feuerbach hatte es am Vorabend kurz mal geschneit. Im Süden von Stuttgart, auf den Höhen von Degerloch und Vaihingen war etwas Weiß liegen geblieben, aber es sollte wohl nicht sein“, sagt Krauthan, der aber als Ehemaliger auch mit Regen zurechtkommt. „Wenn man auf dem Feld steht, stört das einen eigentlich nicht mehr.“