Es geht knapp zu, zwischen den Tübingen Red Knights und den Stuttgart Silver Arrows. Unentschieden sind im American Football eher eine seltene Sache, aber dieses Jahr haben sich die beiden Teams bereits 27:27 unentschieden getrennt. Beim Heimspiel der Arrows entrissen die Silberpfeile den roten Rittern den sicher geglaubten Sieg noch im letzten Viertel und schafften eine gerechte Punkteteilung. Am Samstag soll es aber nach den Coaches gar nicht erst soweit kommen. „Wir müssen von Anfang an Gas geben, NOCH MEHR als in Heidenheim“, fordert Headcoach Jürgen Doh, der auch auf Turnovers durch die Defense hofft. „Tübingen hat dieses Jahr ein Problem mit Turnover, zu viele davon und das macht es natürlich schwer, Spiele zu gewinnen.“ Wie zum Beispiel letztes Wochenende in Biberach, als Tübingen beim 3:34 kein Land sah.
Statistisch liegen die Arrows, obwohl in der Tabelle dahinter, vor den Tübingern. Wenn auch knapp. Der Angriff der Arrows schafft wie Tübingen 24,5 Punkte pro Spiel, das ist der zweitbeste Wert der Liga. In der Defensive zeigt sich aber der Unterschied, denn hier kassieren die Arrows lediglich 13,5 Punkte pro Spiel, während die Red Knights 18,5 gegen sich auf dem Scoreboard sehen. Die hatten allerdings schon zwei mal das Vergnügen gegen Biberach zu spielen, die Arrows erst einmal. Erst zum Abschluss der Saison geht es zur Meisterfeier an die Riß. Das heißt, so ganz objektiv sind diese Zahlen nicht. „Es wird auch in Tübingen sicher ein enges Spiel“, vermutet Nick Daubitzer, der Defensiv-Coordinator der Silberpfeile.
Sein Job ist es, seine Defense auf das wuchtige Laufspiel der roten Ritter einzustellen. „Wenn wir ihnen das Laufspiel wegnehmen können und sie den Ball werfen müssen, dann kommen die Turnover fast automatisch“, ist er sich sicher und verweist auf die letzten Spiele der Tübinger. Vor der Klatsche von Biberach konnten die Red Knights zwar drei Spiele gewinnen, aber alle drei Siege kamen gegen die Kellerkinder und die Siege gegen Bad Mergentheim und Ostalb waren mit 13:7 recht knapp. Gut, gegen Bad Mergentheim kann man auch verlieren, das haben die Arrows ja schmerzhaft erfahren, aber alle anderen Siege gegen die Kellerkinder waren eher deutlicher Natur. „Wir müssen am Samstag ein Statement setzen und gewinnen“, fordert Daubitzer.
Seit dem Unentschieden hat Tübingen nur noch ein Touchdownverhältnis von 64:61, während die Arrows (ebenfalls mit einem Spiel gegen Biberach) auf 88:47 kommen. Es sieht also so aus, als wären die Arrows auf dem aufsteigenden Ast und die Offensive würde rollen (22 Punkte pro Spiel gegenüber Tübingens mageren 16). Aber Doh gibt wenig auf diese Zahlen. „Entscheidend ist, wie wir den Kampf an der Linie für uns entscheiden, mit und ohne Ball, wer da gewinnt, hat große Chancen das Spiel für sich zu entscheiden und sich den zweiten Platz zu sichern!“ Der Verlierer schaut dann wohl in die Röhre.
Im Vorfeld wird die U15 ihr zweites Turnier in Tübingen bestreiten. Die Gegner kommen dabei aus Mannheim und anschließend aus Tübingen. Zur Teilnahme an der Finalrunde wären zwei Siege Pflicht, aber Tübingen wird dabei eine sehr schwere Nuss. Gegen Mannheim erwartet Headcoach Klaus Krauthan erneut ein Spiel auf Augenhöhe. „Ein zweiter Sieg in dieser Saison wäre super für die Kids und ein gutes Spiel gegen Tübingen ein zusätzliches Bonbon, Sahnebonbon.“