Arrows fliegen weiter auf der Siegeswelle

Klaus Krauthan Herren

Florian Laufer (#82) war mit 2 Touchdowns erfolgreichster Scorer der Arrows bei den Highlanders.

Nach Angaben des Gastgebers hatten 900 Zuschauer den Weg zum Stadion in Schnaitheim gefunden. Sie wurden Zeugen eines dominanten Auftritts der American Footballer der Stuttgart Silver Arrows. Das Publikum wurde mit einer souveränen Leistung der Offense und Defense schnell stumm gemacht und am Ende siegten die Silberpfeile verdient mit 34:10 und sind so weiter direkt hinter Tübingen auf Platz 3 der Tabelle. Tübingen kassierte parallel eine herbe 34:3 Klatsche in Biberach und empfängt nun am 15. Juli ausgerechnet die Arrows zum Rückspiel, die sich dort den zweiten Tabellenplatz zurückerobern wollen.

 

Bereits nach dem ersten Drive der zweiten Halbzeit war das Spiel für Quarterback Michael Dierberger beendet. Aber nicht weil er verletzt gewesen wäre, sondern weil er gerade selbst das 24:0 für die Arrows erzielt hatte und Headcoach Jürgen Doh nun Michael Canadi das Zepter überlassen wollte. Und dessen Zahlen wären auch nicht schlecht gewesen, hätten die Drives drei und vier wie der Zweite, nämlich mit einem Touchdown geendet. Da hatte Canadi Florian Laufer zum 34:3 bedient. Dann aber folgten ein Fumble an der 3 Yard Linie der Highlanders bei der Übergabe Canadi an Daniel Eberhard und danach eine Interception von Canadi an der 5 Yard Linie der Gastgeber.

 

„Schon ärgerlich, wenn man so kurz vor der Endzone zwei so unnötige Fehler macht“, ärgert sich Doh, der danach auch noch dem dritten Quarterback im Spiel, Nico Ranellucci beim Stand von 34:10 etwas Spielzeit gab. Und dass er sich da ärgern musste, dafür musste er sich an die eigene Nase greifen. „Ich hatte gar nicht mitbekommen, dass wir schon in der letzten Minute waren, sonst hätte ich dafür gesorgt, dass wir die Uhr anhalten, damit er noch etwas mehr Praxis bekommt.“ Doch Fehler hin oder her, alle Aktionen wurden lautstark von den Cheerleadern von Great Orange Fire angefeuert.

 

Zuvor hatten die Silberpfeile in der ersten Halbzeit deutlich dominiert. Die Gastgeber konnten in ihrem ersten Drive den Ball nicht festhalten und Johannes Fischer sicherte den Ball an der 20 Yard Linie der Highlanders. Darauf war die Offense anscheinend gar nicht vorbereitet, denn in den folgenden Versuchen, die in einem 30 Yard Fieldgoal von Stefan Muffler endeten, gab es alles zu sehen, was ein Coach nicht sehen will, schlechte Abstimmung, unnötige Strafen und Beinahballverluste. „Da war noch etwas Sand im Getriebe“, gibt Doh zu, der aber in der Folge sehr zufrieden mit seinem Angriff war. Erst fand Dierberger Laufer über 40 Yards zum Touchdown, dann sorgte Manuel Lehniger am Boden für den nächsten (alle PATs Muffler), womit es dann auch mit 17:0 in die Halbzeit ging.

 

Raphale Dobler (#73) half dieses mal auch in der Offense aus.

Aus der kamen die Arrows weiter sehr aufmerksam und erzielten durch Dierberger eben das 24:0 und danach durch Muffler aus 47 Yards mit einem erfolgreichen Fieldgoal das 27:0. Es folgte der erste Drive der Ostalb Highlanders in die Hälfte der Arrows. „Wenn wir dazu dann die Strafen abziehen, die WIR denen geschenkt haben, dann wären die ersten Punkte nicht gefallen“, ärgert sich Defensiv Coordinator Nick Daubitzer noch im Nachhinein über die Nachlässigkeiten einiger Spieler. Aber so erzielten die Hochländer ebenfalls durch Fieldgoal aus 47 Yards das 27:3. Es folgte die Interception von Canadi, die der Verteidiger bis tief in die Hälfte der Arrows tragen konnte. Dass ihm der Touchdown verwehrt blieb, lag an einem beherzten Sprint von Eberhard. Aber den holten die Highlander dann doch noch durch einen Trickspielzug bei einem Fieldgoalversuch und sorgten so für den 34:10 Endstand.

 

„Das hat man eigentlich im Football-Magen gespürt, dass die hier was versuchen werden, aber da kannst Du von Außen nix mehr machen“, ärgert sich Daubitzer über diese Punkte. Doh tröstet ihn damit, dass „die Zuschauer so noch etwas von ihrem Team zu sehen bekamen.“ Nun laufen die Vorbereitungen auf das nächste Spiel auf Hochtouren, denn da dürfen die Arrows nach Tübingen und treffen am Holderfeld auf die Red Knights, die nach ihrer herben Niederlage in Biberach sicher auf Wiedergutmachung aus sind. „Es wird ein schweres Spiel, wie immer in Tübingen“, weiß Doh. „Defensiv müssen wir da sogar noch eine Schippe draufpacken“, mahnt Daubitzer an, der zudem mit Doh zusammen hofft, dass dann auch wieder mehr Offense Line Spieler zur Verfügung stehen, denn in Schnaitheim waren nur zwei „echte“ O-liner in der Aufstellung. „Aber die Jungs aus der Defense haben sich ganz gut geschlagen“, grinst Daubitzer.

(Fotos Georgios Gouromichos, Highlanders)