Die Stuttgart Silver Arrows hatten zum Family-Day geladen und ca. 300 Zuschauer, mit dabei viele Kinder, waren dem Aufruf gefolgt und in das Stadion Festwiese gekommen. Dort konnten sie nicht nur eine gute Leistung ihres Teams beim 38:3 Erfolg über die Böblingen Bears sehen, sondern die Kids auch an Spielstationen ihr footballerisches Können beweisen und bei der Schatzsuche viele Preise gewinnen. Dazu gab es leckeres American Food und eine Halbzeitshow mit den Cheerleadern. Die Arrows haben nun wieder eine Woche Spielpause, ehe dann zum Schlusslicht nach Heidenheim geht, bevor in den letzten drei Spielen der Saison noch Gastspiele bei den Tübingen Red Knights und den Biberach Beavers auf dem Programm stehen, darin eingerahmt das Heimspiel gegen das Bad Mergentheim Wolfpack (22. Juli, Kickoff 17 Uhr).
„Das Spiel ist deutlicher ausgegangen, als die Statistik am Ende erwarten lässt“, stellt Headcoach Jürgen Doh mit Blick auf das Blatt Papier fest. In der Tat sind die beiden Teams was Raumgewinn betrifft nur 34 Yards auseinander. „Aber was man halt auf dem Papier nicht sieht, ist die Leistung unserer Defense auf dem Feld. In den entscheidenden Situationen war sie da und hat die Bears gestoppt“, erklärt Doh. „Unsere Jungs haben unsere Halbzeitansprache 1:1 in der zweiten Halbzeit umgesetzt und keine Punkte mehr zugelassen, trotz aller Bemühungen unserer Gäste, die immer weiter angegriffen haben und immer gefährlich waren“, stimmt auch Nick Daubitzer, Chef-Coordinator der Defense zu.
Das Spiel ist ansonsten schnell erzählt. Die Stuttgarter Offense zeigte sich effektiv und vollendete die ersten vier Drives des Spiels zu Touchdowns. Entscheidend dafür auch die gute Arbeit der Specialteams, denn die Arrows starteten jeden einzelnen Drive des Spiels mindestens an der eigenen 33 Yards Linie, nur einmal jenseits der eigenen 30 starteten und zudem einmal nach einem guten Kickoffreturn sogar an der Stuttgarter 30 die Offense aufs Feld schicken konnten. Da aber schlug die Defense der Silberpfeile zu und Tobias Böhm forcierte einen Fumble (Ballverlust). Den freien Ball konnte Luis Turian aufnehmen und für schwarz-silber sichern.
Dies führte dann zum dritten Touchdown des Spiels, bei dem Tobias Baisch zuerst mit einem 48 Yards Lauf fast in die Endzone gekommen war und dann die letzten 2 Yards eben im nächsten Versuch überbrücken konnte. Davor hatten bereits Florian Laufer aus 11 Yards und Raphael Henßler aus 17 Yards nach Pässen von Michael Dierberger für die Führung gesorgt. Dazwischen hatten die Bears für den einzigen schwarzen Fleck auf der weißen Weste der Stuttgarter Defense gesorgt und einen schönen Drive mit einem Fieldgoal erfolgreich zum zwischenzeitlichen 7:3 abgeschlossen. Zur Pause stand es dann aber schon 28:3, nachdem Daniel Rietzel einen Pass des gegnerischen Quarterbacks abgefangen hatte und den Ball bis an die 13 Yard-Linie der Bears trug, von wo Dierberger direkt mit dem ersten Play Alex Abramow in der gegnerischen Endzone fand. Stefan Muffler hatte seine Schwäche aus dem letzten Spiel überwunden und verwandelte alle PATs souverän.
Nach der Halbzeit wechselten Offense und Defense der Silver Arrows bereits auf mehreren Position durch und es durften nun auch die Rookies und Backups aufs Feld. Das sorgte natürlich dafür, dass der Spielfluss in der Offense etwas litt, aber immerhin konnte Muffler noch zeigen, dass er auch ein Fieldgoal treffen kann und verwandelte aus 29 Yards sicher. Danach war es an Rookie Dennis Dantonello den Schlussstrich zu ziehen, als er im letzten Drive der Arrows aus 6 Yards in die Endzone lief.
Die Defense hielt sich an die Vorgaben ihres Chefs und stoppte die Böblinger Offense in drei aufeinanderfolgenden Downs im vierten Versuch. Insgesamt kam die Verteidigung der Silberpfeile auf fünf Quarterback Sacks und dazu noch elf Tackles-for-loss, also Tackles, bei denen der Ballträger noch hinter dem Punkt gestoppt wurde, an dem der Ball ins Spiel gebracht wurde. „Das macht es dann für den Gegner schwer so richtig ins Spiel zu kommen“, freut sich Daubitzer.
Nun geht es in zwei Wochen nach Heidenheim, zu den Ostalb Highlanders. Dort sollten die Stuttgarter ebenfalls ihrer Favoritenrolle gerecht werden, wollen sie wenigstens noch Vizemeister werden. Dazu müssen sie dann aber auch nur eine Woche später in Tübingen mit einem Sieg den Grundstein dazu legen. „Jetzt liegt unser Fokus aber erst mal auf den Highlanders“, justiert Doh und warnt: „Gegen Tübingen haben sie am Samstag anscheinend gar nicht so schlecht ausgesehen.“ Für weitere Erkenntnisse will er nun aber erst einmal die Videos zum eigenen und das des nächsten Gegner analysieren.