Mit einem 24:10 Erfolg über die favorisierten Carolina Panthers sicherten sich die Denver Broncos um den alternden Spielmacher Peyton Manning den Sieg im Superbowl. Aber weder Manning, noch sein Pendant bei den Panthers, Cameron Newton, waren die großen Akteure an diesem Abend. Nein, die Bühne gehörte einer ganzen Gruppe, nämlich der Defense der Broncos, die mit Von Miller auch den MVP des Superbowls in ihren Reihen hatte.
Die NFL hatte wieder eine große Show auf die Beine gestellt. Lady Gaga mit der Nationalhymne und Beyonce mit Bruno Mars in der Halbzeitshow. Gut, da waren auch Coldplay dabei, aber die gingen irgendwie etwas unter in dem ganzen Primborium. Dazu ein einzigartiges IT-Konzept im Stadion. Und das alles zum 50. Geburtstag des Superbowls. Party-time also. Und auf dem Spielfeld? Da war alles vorbereitet für den Superman der NFL. Die Buchmacher sagten einen Sieg der Carolina Panthers mit Spielmacher Cameron Newton voraus.
Doch es kam ganz anders. Hatten die Panthers in den Spielen zuvor ihre Gegner in den ersten beiden Viertel deklassiert, kamen sie gegen die Broncos offensiv gar nicht zum Zug. Zuerst war aber Peyton Manning am Ball. Der alternde zukünftige Hall of Famer führte seine Offense gekonnt übers Feld, mehr als ein Fieldgoal sprang dabei aber nicht heraus. Doch das reichte, den für den Rest sorgte die Verteidigung der Herausforder. Erst schickten sie Newton nach nur drei Versuchen vom Feld.
Dann schlugen sie richtig zu. Von Miller rang Newton zu Boden und schlug dabei den Ball frei und den konnte sein Kollege Malik Jackson in der Endzone der Panthers sichern. Touchdown für die Broncos und damit die 10:0 Führung noch im ersten Viertel. Und die Panthers taten sich schwer. Erst im zweiten Vietel konnten sie Punkten, als Jonathan Stewart den besten Drive der Raubkatzen mit einem Touchdown krönte. Doch Denver konterte nach einem Ballverlust der Panthers und Brandon McManus zentrierte das zweite seiner drei Fieldgoals zum 13:7 Halbzeitstand.
Ein knappes Spiel also. Nun erwartete man, dass sich die Teams in der Halbzeitpause neu einstellen würden, während auf dem Rasen die NFL wiedermal zeigte, wie man in nur 5 Minuten eine komplette, iluminierte (!) Bühne für ein Konzert aufstellt. Den Anfang machte Coldplay, wurde aber eher verhalten von den Zuschauern aufgenommen, erst als sich Bruno Mars und Beyonce gesanglich battelten, war das Publikum aus dem Häuschen.
Nun sollte Carolina mit seinem ersten Ballbesitz in Halbzeit Zwei für die Wende sorgen, doch Miller und seine Kollegen entwickelten sich zum Albtraum für den jungen Superstar. Sieben mal wurde Newton gesackt, zwei mal verlor er dabei den Ball und einmal konnte ihn ein Verteidiger abfangen. Da nutzte es nichts, dass die Verteidigung der Panthers ähnlich erfolgreich agierte. Sie brachte es immerhin auf 5 Sacks, zwei forcierte Fumbles und einem abgefangenen Ball. Aber der Unterschied war der Touchdown der Denver Verteidigung.
Diesem Rückstand liefen die Raubkatzen beständig hinterher und je mehr Zeit von der Uhr tickte, desto klarer wurde allen Beteiligten, dass hier nicht mehr zu holen war. Den Todesstoß versetzte dann aber der Angriff der Broncos, die durch einen Lauf von C.J. Anderson für den 24:10 Endstand sorgte, nachdem zwischenzeitlich beide Kicker noch mal getroffen hatten.
Für Manning erfüllte sich so der Traum vom zweiten Ring, während Miller zurecht als MVP des Spiels geehrt wurde. Manning, der als der aktuell beste Quarterback die Rekorde in vielen Kategorien hält, konnte so sein Makel, in den großen Spielen zu versagen, mit einem letzten Donnerknall beiseite wischen und es bleibt nur zu hoffen, dass er sich nicht für eine weitere Saison verpflichten lässt, denn einen besseren Abgang kann man mit der statistisch schlechtesten Saison gar nicht mehr bekommen.