Silver Arrows leisten sich zu viele Fehler

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Gegen die Weinheim Longhorns gab es im Stadion Festwiese, bei einer Rekordkulisse von fast 600 Zuschauern, für die Stuttgart Silver Arrows am vergangenen Sonntag keinen Blumenstrauß zu gewinnen. Durch zu viele eigene Fehler gaben sie eine 7:0 Führung ab und verloren am Ende deutlich mit 7:35. Die Gäste sicherten sich mit dem Sieg die Meisterschaft gegen die punktgleichen Heilbronn Salt Miners. Für die Silberpfeile ist damit die Saison beendet und nach der Sommerpause beginnt die Vorbereitung auf die Saison 2016.

 

 

Es war angerichtet. Die Weinheim Longhorns waren mit einem Fanbus angereist. Die Heilbronn Salt Miners fast mit dem kompletten Team. Es ging um nicht weniger als die Meisterschaft, den Titel in der Oberliga Baden-Württemberg und den Aufstieg in die Regionalliga Mitte. Und die Stuttgart Silver Arrows legten los, wie die Feuerwehr, angetrieben von den Cheerleadern und der Rekordkulisse von knapp 600 Zuschauer im Rücken. Den kurzen Kick der Gäste returnierte Tim Radke bis zur gegnerischen 40 Yard Linie. Von dort startete der Angriff gleich mit einem Big Play. Michael Dierberger täuscht einen kurzen Pass an und wirft dann tief auf Raphael Henßler, der gelassen in die Endzone rennen kann. Stefan Muffler versenkt den Zusatzkick und die Arrows führen nach wenigen Sekunden mit 7:0.

 

Nun trat die Verteidigung auf den Plan und Nick Daubitzer hatte seine Jungs gut eingestellt. Weinheim machte keinen richtigen Stich und musste den Ball in den ersten beiden Serien jeweils nach drei Versuchen abgeben. „Hätten wir da mehr aus unseren Chancen gemacht, wäre das ein anderes Spiel geworden“, ärgert sich Heacoach Jürgen Doh im Nachhinein. Aber Hättewennundaber bringen auch im Football nichts. Der Arrows Angriff kam dieses mal nur bis an die 18 Yard Linie der Gäste und schickte sein Fieldgoalteam aufs Feld. Mufflers Kick ging jedoch knapp am linken Pfosten vorbei. Statt 10:0 blieb es beim 7:0. Und weil man sich anschließend selbst mit einem Punt vom Ballbesitz trennen musste, bekam Weinheim langsam Aufwind.

 

Der Marsch der Longhorns endete im zweiten Viertel mit dem Ausgleich zum 7:7. Und ab nun begann bei den Arrows die „Pechsträhne“. Erst wollte Dierberger aus der Puntformation einen neuen ersten Versuch erlaufen, erkannte aber, dass sich die Lücke geschlossen hatte und kickte den Ball weg, doch der Kick wurde zum Querschläger und trudelte nur wenige Meter weiter ins Aus. Weinheim also in guter Feldposition, doch die Defense verhinderte weitere Punkte. Erst zwang Muffler mit einem Quarterback-Sack die Weinheimer zum Fieldgoalversuch, dann blockte die Defense den Ball beim Kick und es blieb beim 7:7.

 

Wieder im Ballbesitz suchte Dierberger einen Passempfänger, doch ein gegnerischer Spieler sprang dazwischen und konnte den Ball nicht nur abfangen, sondern auch postwendend in die gegnerische Endzone tragen. Aus der Führung war nun kurz vor der Pause ein 7:14 Rückstand geworden. Mit weniger als zwei Minuten auf der Spieluhr marschierte man nochmals übers Feld. Ein letzter Passversuch gelingt, doch Sergio DePilla wird in seinem letzten Spiel als aktiver Spieler zwei Meter vor dem gelobten Land gestoppt und es geht mit dem 7:14 in die Halbzeit. „Den Touchdown hätten wir zu dem Zeitpunkt gut gebraucht. Schade dass es nicht geklappt hat“, sagt Doh zu der Szene, ehe er seine Spieler für die zweite Hälfte aufbaut.

 

Aus der Pause kamen die Gäste perfekt raus. Wie die Arrows zu Spielbeginn eröffneten sie mit einem Big Play. Einen kurzen Pass verwandelte der Spieler in einen 76 Yard Touchdown und damit zum 7:21. „Aber wir haben den Kopf nicht hängen lassen“, lobt Doh seine Mannschaft. Man marschierte erneut übers Feld, musste dann aber im vierten Versuch, zu nah für einen Punt und zu weit für ein Fieldgoal, den Ball abgeben. Die Defense holte diesen mit einem eroberten Fumble postwendend zurück und die Arrows begannen nun Geschenke zu verteilen. Erst fumbelte Anton Haffner bei einem Lauf durch die Mitte, aber Weinheim konnte daraus kein Kapital schlagen, dann beendete Lukas Dank nach ein paar schönen Läufen ebenfalls mit einem Ballverlust die aufkeimende Hoffnung eines Comebacks.

 

Weinheim packte die Gunst der Stunde. Obwohl an die eigene 2 Yard Linie gepinnt, lief es plötzlich wieder rund. Und bereits in der Stuttgarter Hälfte erledigten sie den Rest mit einem tiefen Pass zum Touchdown. Und als dann der anschließende Kickoff von keinem Stuttgarter Spieler gesichert wurde, warf sich ein Weinheimer auf den freien Ball und brachte so seinen Angriff kurz vor der Stuttgarter Endzone in Ballbesitz. Das ließen sich die Longhorns nicht mehr nehmen und zogen auf 7:35 davon. Anschließend verbrauchten die Silberpfeile die letzten Minuten mit einem Drive bis kurz vor die gegnerische Endzone. Zum Punkten reichte es aber nicht mehr.

 

„Wir haben eigentlich gar nicht so schlecht ausgesehen“, findet Daubitzer. „Man kann eigentlich keinem erklären, warum das Spiel nicht 24:21 oder so für uns ausgegangen ist.“ Ähnlich sieht es auch Doh. „Die Defense hat einen super Job gemacht und zieht man mal die beiden Situationen mit der Endzone im Rücken und dazu die Interception ab, dann haben sie nur 14 Punkte gegen den besten Angriff der Liga zugelassen.“ Woran lag es also, dass es nicht mit einem Sieg geklappt hat? „Wir haben zu viele Fehler gemacht. Ballverluste. Unkonzentiertheiten. Wir waren in der ersten Hälfte die bessere Mannschaft und hätten da bereits den Sack zu machen müssen. Aber am Ende hat Weinheim die Kurve bekommen und verdient gewonnen“, erklärt Pressesprecher Klaus Krauthan.

 

 

 

 

 

 

 

  

  

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