Im letzten Auswärtsspiel der Saison, wollen die American Footballer der Stuttgart Silver Arrows noch einmal zulegen und mit einem Punktgewinn den potentiell möglichen, aber eher unwahrscheinlichen Abstieg endgültig abwenden. Die Gastgeber, die Weinheim Longhorns, kämpfen dagegen noch gegen den Abstieg und haben sich gerade, durch einen deutlichen Erfolg beim Abstiegskonkurrenten Ludwigsburg, eindrucksvoll im Kampf um den Klassenerhalt zurückgemeldet.
Die ausgeglichene Bilanz nach dem Vorjahr kann in diesem Jahr nicht mehr erreicht werden, dafür steht inzwischen eine Niederlage zuviel in der Bilanz. Und auch Platz 3 in der Tabelle ist praktisch außer Reichweite, Ziel also verfehlt. Für die Arrows geht es eigentlich um nichts mehr, denn auch das Abstiegsgespenst hat nur noch minimalste Chancen zuzuschlagen. Und dennoch fordert Headcoach Jürgen Doh eine Schlussoffensive. „Wir waren gegen Biberach nah dran an einem Sieg. Wir hatten in Pforzheim die Chance auf einen Sieg. Es wird Zeit, dass wir uns für unseren Einsatz belohnen und positive Ergebnisse mit in den Saisonabschluss nehmen.“
Zwei Spiele haben die Silberpfeile noch vor sich. Sie haben damit bisher die meisten Spiele der Liga absolviert. Weinheim ist dagegen gerade mal bei der Hälfte aller Spiele angekommen, hat also noch sechs Spiele vor sich. „Man könnte annehmen, sie sind ausgeruhter“, ist Dohs Lesart dieser Statistik. Andererseits könnte man behaupten, die Arrows sind nun eingespielter. „Das ist richtig, aber die Anzahl der Spiele allein zählt da nicht“, weiß Doh zu berichten.
Viel mehr Sorgen bereitet Doh aber die schreckliche Bilanz von 4 Niederlagen am Stück. „Davon waren drei vermeidbar“, ärgert er sich. „Eigentlich sogar alle vier!“ Wenn die Arrows nur besser in der Chancenverwertung wären. Die bemängelte Durchschlagskraft spielt da bestimmt eine Rolle. Das soll sich gegen die Weinheimer wieder ändern. Muss sich ändern.
Die Weinheimer, die mit dem 43:18 Sieg über die Ludwigsburg Bulldogs die rote Laterne an die Bulldoggen übergeben haben, kassieren im Schnitt 31,7 Punkte pro Spiel, fast ein negativer Spitzenwert in der Liga. Im Gegenzug erzielen sie 17,3 Punkte und stehen damit sogar besser da wie die Arrows, die in dieser Statistik gerade mal auf 16,4 Punkte kommen. Allerdings ist die Verteidigung der Silberpfeile um Längen besser und lässt nur 21,2 Punkte pro Spiel zu. Es könnte also ein packendes Spiel werden, bei dem Arrows aber gute Chancen haben, den Sieg zu erzielen. Rein statistisch.
„Im Prinzip basiert Weinheims Angriff auf dem Arm und den Beinen ihres Ami-Quarterbacks und den Händen eines Passempfängers“, analysiert Nick Daubitzer. „Wir müssen es schaffen, die Playmaker aus dem Spiel zu nehmen. Wir müssen sie zwingen, auf alle Spieler gleichermaßen zu setzen.“ Und im Angriff muss zur Schlussoffensive geblasen werden. Sonst steht man im letzten Heimspiel, am 27. Juli gegen Ludwigsburg doch noch unter Druck. „Das muss nicht sein“, meint auch der Headcoach.