Die als Favoriten gehandelten Pittsburgh Steelers konnten sich in der Super Bowl mit 27:23 gegen die Arizona Cardinals durchsetzen. In einem bis zum Ende spannenden Spiel war es die Offense, die die Siegpunkte sicherte, aber die Defense, die überhaupt dafür sorgte, dass Pittsburgh den Sieg in den letzten Sekunden des Spiels sicherstellen konnte.
Es war das Duell Kurt Warner gegen Ben Roethlisberger und beide blieben dem Publikum nichts schuldig. Nicht erst in den letzten Sekunden des Spiels wurde Kurt Warner zur tragischen Figur des Abends. Erst hatte James Harrsion, der beste Verteidigungsspieler der Liga, einen Pass von Warner abgefangen und über 100 Yards zum Touchdown zurückgetragen und dann konnte er in den Schlusssekunden seinen Angriff nicht mehr in die Endzone der Steelers führen, etwas, was er zuvor drei Mal geschafft hatte. Aber drei Mal reichte an diesem Abend nicht. Denn auf der anderen Seite erlaubte sich Big Ben nur einen einzigen Fehler, den Harrison allerdings mehr als ausbügelte.
Den besseren Start erwischten die Steelers, die praktisch vor heimischem Publikum aufliefen, denn das Raymond James Stadion in Tampa war fest in der Hand der Steelers-Fans. Sie wirbelten ihre gelben Tücher, die Terrible Towels, und unterstützen ihr Team, peitschten es nach Vorne. Während die Steelers aus zwei Angriffsmöglichkeiten in über 12 Minuten 10 Punkte erarbeiteten, hatten die Cardinals den Ball gerade mal 3,5 Minuten in der Hand gehabt und keine Punkte erzielt. Doch beim zweiten Ballbesitz ging es in etwas über 5 Minuten übers Feld und Warner fand Ben Patrick in der Endzone. Dann tauschten beide Teams erst Befreiungsschläge und dann abgefangene Bälle aus, mit dem bereits einleitend genannten Ergebnis, dass Harrison den Ball zum Ende der ersten Halbzeit bis in die Endzone der Cardinals trug. Damit stellte er einen neuen Rekord auf, denn keiner hatte bislang einen abgefangenen Ball über diese Entfernung in die Endzone getragen, zumindest nicht in der Super Bowl.
Das Momentum, dass die Cardinals aufgebaut hatten, wendete sich zu Gunsten der Steelers, die mit einer 17:7 Führung in die Pause gehen konnten. Und es setzte sich in der 2. Halbzeit fort. Arizona musste den Ball frühzeitig abgeben und die Steelers ließen Jeff Reed mit seinem zweiten Fieldgoal den Vorsprung auf 20:7 ausbauen. Erneut hatten die Steelers 8 Minuten von der Uhr genommen und den Cardinals lief die Zeit davon. Beide Teams tauschten ein weiteres Mal Befreiungsschläge aus ehe die Cardinals mit schnellem Spiel 87 Yards überbrückten. Diesmal fand Warner Larry Fitzgerald in der Endzone und Arizona kam auf 20:14 heran. Mit einem weiteren Touchdown wäre die Führung möglich. Doch noch vor dem Angriff überzeugte die Verteidigung der Cardinals. Als ihre Spieler nur durch ein Foul vom Angriff auf Roethlisberger abgehalten werden konnte, stellten die Schiedsrichter einen Safety fest, da dieses Foul in der eigenen Endzone begangen wurde. Das bedeutete zwei Punkte für Arizona und Ballbesitz. Bereits zwei Spielzüge später sprintete Fitzgerald über 64 Yards nach Zuspiel von Warner über das Feld und vollendete zum 20:23.
Wohl zu schnell, denn es waren noch etwas über 2,5 Minuten auf der Uhr und es schlug die Stunde von Big Ben. In 2 Minuten führte er seinen Angriff über das Feld und krönte diesen Drive mit einem gewagten Pass auf Santonio Holmes in die Endzone der Cardinals. Holmes, der später zum besten Spieler des Spiels gekürt wurde, hatte in diesem Drive nicht nur den letzten entscheidenden Pass artistisch gefangen, er war auch maßgeblich am Gelingen des Drives beteiligt. Die verbleibenden 35 Sekunden konnte Warner nicht nutzen, um sein Team erneut zu einem Touchdown zu führen und am Ende jubelten die Spieler und die Fans von Pittsburgh, während das andere Lager die Köpfe hängen ließ und der verpassten Chance einige Tränen hinterherweinten. Pittsburgh ist dagegen nun mit 6 Superbowl Titeln einsamer Rekordhalter in den Annalen der NFL.