{mosimage}Vor über 400 Zuschauer ließen die Stuttgart Silver Arrows am vergangenen Samstag gegen die Wiesbaden Phantoms nicht locker. Dafür wurden sie im Spiel bei der 0:26 Niederlage nicht belohnt, jedoch nach dem Spiel vom Applaus der Zuschauer. Im Folgespiel besiegten die Stuttgart Scorpions in einem denkwürdigen Spiel die Saarland Hurricanes mit 83:60!
Das Spiel begann für Wiesbaden mit einem kleinen Rückschlag. Den Schiedsrichtern war das dunkelblaue Trikot farblich zu nah an den Schwarzen der Stuttgarter und so mussten die weißen Ersatztrikots herhalten. Diese hinderten die Phantoms aber nicht daran im ersten Drive über das Feld zu marschieren. Der Drive fand mit einem 6 Yard Pass Touchdown von Quarterback Frank Grimm auf seinen Ballempfänger Joel Buskirk seinen Abschluss.
Wieder ein früher Rückstand für die Silver Arrows. Die Offense betrat das Feld, musste es aber bereits nach drei erfolglosen Versuchen wieder verlassen. Als Zuschauer befürchtete man schon das Schlimmste, als der Wiesbadener Angriff erneut auf das Spielfeld kam. Doch die Defense der Stuttgarter hielt die Hessen nun in Schach. Runningback Matz wurde ein ums andere mal nach geringen Raumgewinn gestoppt. So egalisierten sich die beiden Verteidigungsreihen bis ins zweite Viertel hinein. Dann verlegte sich Wiesbaden mehr auf das Passspiel, eine der Schwächen der Stuttgarter Verteidigung und kam so bis an die 3 Yard Linie. Von dort trug Mathis Helbing das Ei in die Endzone der Silver Arrows. Da der erste Zusatzversuch daneben gegangen war, setzten die Phantms auf den Zwei-Punkt-Versuch, der allerdings von Adrijan Varga gestoppt werden konnte. Beim anschließenden Kick-off wollte der Kicker der Gäste die Verwirrung der Silver Arrows nutzen und versuchte einen kurzen Kick. Als er merkte, dass der Kick zu kurz war, kickte er den Ball ein weiteres Mal und sicherte ihn. Wiesbaden freute sich über das erneute Angriffsrecht nur kurz, denn ein Schiedsrichter hatte den Regelverstoß bemerkt und sprach den Gastgebern das Angriffsrecht zu. Damit starteten die Silberpfeile gleich in der Hälfte der Phantome. Quarterback Andreas Kohler setzte noch eins drauf und fand Dirk Schmetzer mit einem 28 Yard Pass. Ansonsten wurde der Spielmacher der Stuttgarter von seinen Ballempfängern oft im Stich gelassen. Zahlreiche fallengelassene Bälle verhinderten ein besseres Ergebnis für die Silver Arrows. An der 15 Yard Linie flatterten den Stuttgartern wohl wieder die Nerven. Die Ballübergabe von Kohler an Anton Haffner schlug fehl und ein Spieler der Phantom sicherte sich den freien Ball.
Im zweiten Versuch warf Grimm einen Pass über 10 Yards auf Buskirk und der sprintete die letzten 80 Yards bis in die gegnerische Endzone (PAT Christoph Karl). Damit war der 0:19 Halbzeitstand aus Sicht der Silver Arrows hergestellt, denn im anschließenden Drive lief den Gastgebern die Zeit aus.
Nach der Pause wechselte das Angriffsrecht nach Ballverlusten mehrmals. Als ein Ballempfänger der Phantoms das Ei kurz in seinen Händen hielt und dann fallen ließ werteten die Schiedsrichter das als Fumble und Stuttgart sicherte sich das Angriffsrecht. Kohler warf einen Pass auf seinen Receiver auf der Seite, der den gut geworfenen Ball aber nicht fangen konnte. Die Schiedsrichter sahen hier einen Rückwärtspass und entschieden auch hier auf Fumble. Über beide Entscheidungen lässt sich sicher streiten, doch auf dem Feld blieb dafür keine Zeit. Wiesbaden fand wieder besser tritt und bewegte die Kette, ehe erneut eine Ballübergabe scheiterte und die Silver Arrows den Ball sicherten.
Beim nächsten Angriff der Gäste wurden die Seiten gewechselt und kurz darauf nutzten sie einen Trickspielzug um Raum zu gewinnen. An der 9 Yard Linie wurde Grimm dann enorm unter Druck gesetzt und zu Boden gezerrt, doch sein verzweifelter Passversuch fand Tobias Kreutzer in der Endzone der Stuttgarter. Erneut strafte das Glück die tapfer kämpfenden Stuttgarter.
Das ließ bekannte Gefühle der Silver Arrows aufkommen und sie stemmten sich gegen die drohende Zu-Null Niederlage. An der eigenen 20 Yard Linie startend warf Kohler einen Pass nach dem anderen auf seinen zuverlässigsten Ballempfänger und Sergio DePilla dankte es seinem Quarterback mit sicherem Zugreifen. Auch einen Pass von Kohler in die Endzone konnte DePilla fangen, doch die Schiedsrichter wähnten den Stuttgarter im Aus. Ein Blick auf die Videoaufzeichnung deckte dies als krasse Fehlentscheidung auf, doch die Referees müssen in Zehntelsekunden entscheiden und haben keine Zeitlupe zur Verfügung. Die Tatsachenentscheidung konnte nicht angezweifelt werden. Die anschließenden verzweifelten Versuche brachten für Stuttgart nichts mehr ein und es blieb beim 0:26.
Nun müssen die Silver Arrows am kommenden Wochenende nach Königsbrunn. Dort hoffen sie die Niederlagenserie dieser Saison zu brechen, doch einfach wird es Königsbrunn ihnen sicherlich nicht machen.
In der späteren GFL-Partie fielen Punkte bei fast jedem Angriff. Beim 83:60 der Scorpions über die Saarland Hurricanes schien es, als wäre keine Verteidigung auf dem Feld. Weder Zuschauer noch Spieler konnten sich an ein so hohes Spielergebnis in der 1. Bundesliga erinnern. Mit dem Sieg haben sich die Stuttgarter die Chance auf eine bessere Platzierung aufrecht erhalten. Am kommenden Wochenende geht es nun erneut gegen die Saarländer.