{mosimage}Beim aktuellen Tabellenführer, den Darmstadt Diamonds, war am Sonntag für die Stuttgart Silver Arrows erneut nichts zu holen. Trotz der 55:0 Niederlage konnten die tapfer kämpfenden Schwaben erhobenen Hauptes das Feld verlassen. Ersatzgeschwächt und mit einem kleinen Kader konnte man zumindest zwei Viertel in der Verteidigung dagegenhalten.
Die Zahlen sprachen für sich und für Darmstadt als klaren Favoriten. Doch die Zuschauer am Böllenfalltor mussten sich verwundert die Augen reiben, denn die erste Chance zu Punkten hatten ausgerechnet die Gäste aus Stuttgart. Nach einem eroberten Fumble von Alexander Walbert und unter Mithilfe gegnerischer Fouls kamen die Silver Arrows bis an die 21 Yard-Linie der Gastgeber. Es fehlten noch wenige Zentimeter zu einem neuen ersten Versuch, doch ein Spieler der Stuttgarter Offense bewegte sich zu früh und die Chance war dahin. Der Fieldgoal-Versuch von Andreas Kohler aus knapp 45 Yards geriet zu kurz und so blieb den Silberpfeilen die Punkte verwehrt.
Im Gegenzug marschierten die Diamanten zum ersten Mal glänzend und Danny Sieber war es vergönnt, das Leder die letzten 8 Yards in die Endzone zu tragen. Danach ging es plötzlich schnell. Die Seiten waren beim Stand von 6:0 kaum gewechselt, als Paul Satzinger einen Pass von Quarterback Andreas Kohler abfangen und ungehindert über 33 Yards in die Endzone tragen konnte. Dann schlug erneut die Offense der Darmstädter zu und QB Daniel Swanstrom überbrückte die letzten 2 Yards mit einem Pass auf Aaron Tirrell (PAT Marcel Bourdache). Dem wollte die Defense in nichts nachstehen und drängte die Stuttgarter an die eigene Endzone. Als Alexander Hildebrandt den zu tiefen Snap aufnehmen wollte, berührte sein Knie den Boden der eigenen Endzone. Damit war der Spielzug beendet und die Diamonds hatten zwei weitere Punkte auf dem Konto. Kurz vor der Pause erhöhte Marc Fauquembergue nach einem 23 Yard Pass von Swanstrom auf 28:0 (PAT Bourdache). Dazwischen gab es allerdings noch etwas für die Galerie. In kurzer Folge wechselte der Ballbesitz vier Mal. Einer Balleroberung von Jugendspieler Andreas Droll folgte eine Interception von Spielmacher Kohler. Beim folgenden Pass wurde der Ballempfänger so geschickt getackelt, dass er den Ball verlor, den erneut Walbert sichern konnte, nur um zusehen zu müssen, wie ein freier Ball bei einer gescheiterte Ballübergabe von Kohler durch einen Diamondsspieler gesichert werden konnte. Beim Stand von 28:0 ging es in den Schatten.
Gerne hätten sich die Silver Arrows in den neuen Trikots besser präsentiert, doch die Hitze und der kleine Kader, gespickt mit 5 Jugendspielern forderten Tribut. Nach der Pause erhöhte Fauquembergue durch einen kurzen Lauf durch die Mitte (PAT Bourdache). Die Stuttgarter Coaches nutzten die Gelegenheit und warfen Nachwuchs-Quarterback Tim Radke in das kalte Wasser 2. Bundesliga. Auch er konnte die Offense jedoch nicht bewegen und so startete die Defense erneut in der eigenen Hälfte. Die gute Ausgangsposition nutzte Swanstrom mit einem 11 Yard Pass auf Pascal Heck (PAT Bourdache) aus. Dann folgte wieder ein kurioser Spielzug. Ein Pass von Radke wurde abgefangen, doch der Returner wurde hart getackelt und verlor umgehend wieder das Ei, dass von Anton Haffner gesichert werden konnte. Über den Ballbesitz konnten sich die Arrows nicht lange freuen, denn bereits zwei Spielzüge später landete erneut ein Pass von Radke in den Armen der Diamonds. Postwendend trug sich Robert Keller nach einen 4 Yard Pass von Swanstrom in die Scorerliste ein. Beim Zusatzversuch wäre den Stuttgartern fast noch Punkte vergönnt gewesen, denn Marc Höfelein konnte den Kick blocken und trug ihn über 80 Yards in Richtung gegnerische Endzone zurück. Am Ende wurde er von einem Hessen eingeholt und zu Fall gebracht. Kurz nach dieser Aktion wurden letztmals beim 48:0 die Seiten gewechselt.
Den letzten Punkte setzte Back-up Quarterback Sascha Gaveau mit einem schönen 21 Yard Pass auf Heck (PAT Bourdache). Damit war der 55:0 Endstand hergestellt. Von Niedergeschlagenheit war auf Seiten der Arrows keine Spur. Obwohl etliche Starter in der Defense gefehlt hatten konnte man auf eine gute Leistung zurückblicken. Den eigenen sechs Ballverlusten (fünf Interceptions und ein Fumble) standen fünf Balleroberungen (alles Fumbles) gegenüber. Und dass die eigene Offense noch Potential hat zeigten immer wieder gelungene Läufe oder Pässe.
Am kommenden Wochenende müssen die Stuttgarter nun nach Kirchdorf an die bayrisch-österreichische Grenze. Dort werden sie von den Wildcats empfangen. Dann sollten wieder alle Spieler an Bord sein, so dass man den Wildkatzen einen heißen Tanz bieten möchte. Im Hinspiel boten die Schwaben eine mäßige Leistung und unterlagen dennoch nur mit 15:0.