Silver Arrows bekommen Grenzen und Mängel aufgezeigt

Klaus Krauthan Herren, News Leave a Comment

Der Ausflug nach Biberach brachte für die Coaches der Stuttgart Silver Arrows viele Erkenntnisse. “Unsere Mängel wurden kompromisslos aufgezeigt”, musste auch Headcoach Jürgen Doh neidlos anerkennen, stellte aber auch fest, dass der Dämpfer gerade rechtzeitig gekommen war. Vor allem die beste Defense der Oberliga Saison 2019 musste nach der Umstellung und Kompensierung der Abgänge Lehrgeld zahlen. Biberach dominierte das Spiel in der Offensive von Beginn an und zeigte dabei den Klassenunterschied auf, der am Ende zu einem gerechten 62:24 für die Beavers führte.

Die letzten beiden Begegnungen gegen die Biberach Beavers hatten die Stuttgart Silver Arrows im Jahre 2017 deutlich verloren, damals aber in Biberach, als der Meister Biberach schon feststand, ein Statement abgeliefert und im ersten Viertel schnell eine 14:0 Führung herausgespielt. Doch an diesem Samstag wollten die Beavers das vor 800 Zuschauern auch in einem Freundschaftsspiel nicht zulassen und demonstrierten gleich im ersten Drive, wo das Spiel hingehen würde. Sie überrannten förmlich die Defense der Stuttgarter und gingen gleich mit 6:0 in Front. Aber auch die Arrows können Football spielen und bewegten sich schnell übers Feld. An der gegnerischen 23 Yard-Linie stagnierte es dann und man begnügte sich mit einem gelungenen Fieldgoal von Paul Steigerwald.

 

Der Rest vom ersten Viertel war ganz ähnlich, Biberach marschierte und scorte und die Arrows versuchten zu kontern. Allerdings sorgten Abstimmungsfehler dafür, dass es nie für einen Touchdown reichte und 2 weitere Fieldgoalversuche segelten am Tor vorbei oder wurden geblockt. So wurden beim Stand von 3:27 aus Sicht der Stuttgarter erstmals die Seiten gewechselt. Aber mehr änderte sich auch nicht. Biberach gelangen drei weitere Touchdowns, aber auch die Arrows konnten sich mit einem Score von Thomas Kübel-Sorger auf Steigerwald profilieren. Ärgerlich und unnötig nur, dass zwei der Biberacher Touchdowns in der letzten Minute vor der Halbzeit fielen. Damit stand dann auch der 48:9 Halbzeitstand fest.

 

Die Arrows rotierten munter durch, nachdem einige Positionen in Offense und Defense eh unterbesetzt waren. So war es nicht verwunderlich, dass nach der Halbzeit erst einmal nichts ging. Drei hohe Snaps am Stück verhinderten, dass man überhaupt ein First Down erzielte. Biberach zog dagegen erst auf 9:55 und danach auf 9:62 davon, obwohl die Arrows Defense immer besser dagegenhielt. Dieser Aufwärtstrend setzte sich dann im Verlauf des restlichen Spiels fort, als man Biberach fortan aus der eigenen Endzone halten konnte und sogar vom schlechten Punting Unit der Biberacher profitierte.

 

Die Punts scheinen nämlich die Schwäche der Biberacher zu sein. Ein Befreiungsschlag schlug völlig quer und bescherte den Arrows ein kurzes Feld. Das nutzte Rookie Andreas “Turbo” Wark zu seinem ersten Touchdown. Nachdem sein Pass auf Steigerwald noch wegen einem Holding zurückgepfiffen worden war, konnte er danach selbst den Lauf in die Endzone schaffen. Der Zusatzkick von Steigerwald saß. Beim nächsten Punt der Gastgeber kam der Punter gar nicht erst in Besitz des Balles und Cederic König, der auch in der ersten Hälfte schon einen gegnerischen Pass abgefangen hatte, sicherte den Ball an der gegnerischen 10 Yard-Linie. Von dort durfte Michael Dierberger auch ran und bediente erst Laufer mit einem Touchdown und dann Mike Ritter mit dem gelungenen Zwei-Punkt-Versuch.

 

Damit gelang den Arrows noch etwas Ergebniskorrektur zum 24:62 und stimmte Spieler und Coaches friedlich, wenn auch nicht gänzlich zufrieden. “Viele unserer Fehler basieren darauf, dass wir im Training gerade in einzelnen Positionsgruppen immer wieder in anderer Zusammensetzung trainieren und so keine Abstimmung erzielen können.” Doh nimmt dabei im Abschluss-Huddle kein Blatt vor den Mund. “Biberach war letztes Jahr in der Regionalliga, also da wo wir hinwollen. Wir müssen uns also gewaltig strecken, um das Ziel Klassenerhalt zu erreichen.” Und auch Defensive Coordinator Daniel Contreras Schneider bläst ins gleiche Horn. “Das hier war von Biberach GFL2 und wir haben gespielt wie ein Team der Oberliga. Wenn wir in der Regionalliga bestehen wollen, müssen wir in vielen Bereichen besser werden!”

 

Um das zu erreichen, haben die Coaches der Silver Arrows nun zwei Wochen Zeit, ehe es am 14. April zum Auftakt nach Pforzheim geht. Danach geht es weitere zwei Wochen später nach Heilbronn, ehe am 5. Mai die Holzgerlingen Twister zu Gast im Stadion Festwiese sind. Kickoff ist an dem Sonntag um 15 Uhr und die Arrows hoffen, bis dahin schon die ersten Punkte auf dem Konto zu haben.

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