Der älteste Rivale zu Gast – Arrows vs. Greifs

Klaus Krauthan Herren

Mit bisher drei Siegen in Folge liegt der Saisonauftakt der Stuttgart Silver Arrows genau im Plan. Nun erwarten die Stuttgarter den Aufsteiger aus Karlsruhe zum Derby schlechthin. Seit den frühen 80ern treffen die beiden Teams (erst Greifs und Stallions, jetzt Greifs und Arrows) aufeinander und bilden damit eine der ältesten Rivalitäten im deutschen Footballsport. Die Arrows hoffen am Sonntag, 6. Mai, bereits ab dem Kickoff um 15 Uhr das Spiel zu dominieren und den vierten Erfolg festzumachen.

Rivalries haben in der NFL und im College in den USA eine lange Historie und eine ebenso lange Dauer. Teilweise über 100 Jahre treffen Teams dort regelmäßig aufeinander. Damit können Greifs und Arrows nicht mithalten. Zwar bringen sie es auf fast 40 Jahre, aber auf Grund des Ligensystems in Deutschland, ist man sich nicht jährlich über den Weg gelaufen. In letzter Zeit gab es immer nur ein kurzes Intermezzo. Ob das dieses Jahr auch der Fall sein wird, muss sich zeigen. Aber die Greifs geben sicher einiges dafür, wichtige Punkte ausgerechnet gegen die Arrows zu sammeln.

 

„Diese Rivalität steht auf gesunden Beinen“, erklärt Jürgen. „Es gibt hier keinen Hass, vielmehr ist das alles eher freundschaftlich und respektvoll, völlig anders als beim Fußball, wo ein Aufeinandertreffen zwischen Stuttgart und Karlsruhe zu den Hochsicherheitsspielen gehört.“ Im Football klatscht man nach dem Spiel ab und trinkt ein Bier zusammen und analysiert bereits das Spiel oder vorherige Aufeinandertreffen. „Ich freu mich auf ein paar altbekannte Gesichter“, lächelt Doh.

 

Aber das Lächeln gilt erst einmal nur dem Treffen. Während des Spiels wird sich das Lächeln sehr zurückhalten. Die Anspannung ist groß. „Es mag vielleicht etwas hochnäsig klingen, aber nach den bisherigen Spielen, wird das unser erster echter Gradmesser sein“, sagt Doh. Auch die Greifs siegten deutlich über die Wolverines und souverän gegen die Highlanders. Lediglich am letzten Wochenende setzte es eine herbe Niederlage gegen das Bad Mergentheim Wolfpack, aber die zählen auch zu den Topfavoriten der Liga. Trotzdem hatte man an dem 22:40 zu knabbern. Gleichzeitig bekamen die anderen Teams gezeigt, wie man den Quarterback der Greifs in den Griff bekommen kann.

Denn neben dem Wolfpack sind die Greifs das zweite Team mit einem Import-QB. Das heißt, sie haben einen US-Amerikaner in ihren Reihen, der extra für Football nach Deutschland gekommen ist. Und das ist ein probates Mittel. Biberach hat es letzte Saison vorgemacht und mit insgesamt drei Importspieler die Oberliga gewonnen. „Da kann schon ein Spieler mit der entsprechenden Qualität und der langjährigen Erfahrung den Unterschied machen“, weiß Doh. Aber er sieht darin lediglich eine Herausforderung seiner Defense. Denn haben die den QB im Griff, liegt es lediglich an der eigenen Offense, für Punkte zu sorgen.

 

Parallel starten die Flag Kids zum letzten Vorrundenturnier nach Ravensburg. Mit einem weiteren Sieg ist die Qualifikation fürs Finalturnier gesichert. Aber gerne würden die Flag Kids im Finale mit einer weißen Weste, also sechs Siegen antreten. „Die Spiele gegen Ravensburg waren alle spannend und eng, die werden sicher heiß darauf sein, uns die erste Niederlage beizubringen“, ist sich Headcoach Klaus Krauthan sicher, der an dem Sonntag ausgerechnet auf seinen Quarterback und Top-Scorer verzichten muss. „Aber wir konnten ihn nicht überreden, seine Konfirmation sausen zu lassen“, lacht Krauthan. Dennoch freuen sich die Flag-Kids auf die Begegnungen mit den Razorbacks und den Biberach Beavers.