Daubitzer geht. Quo vadis Silver Arrows?

Klaus Krauthan Herren

Nachdem im letzten Jahr bereits drei Coaches die Silver Arrows verlassen hatten, geht nun auch Defensive Coordinator Nick Daubitzer. Er braucht mehr Zeit für Familie und Beruf. „Nick war der Grund, warum unsere Defense über Jahre eine der Besten der Liga war“, erklärt Headcoach Jürgen Doh, der den Rücktritt Daubitzers sehr bedauert. „Ich habe selten so einen fleißigen, akribisch arbeitenden und fähigen Coach gesehen. Es ist nicht nur ein Verlust für die Arrows, sondern ein Verlust für den Football!“

Wie es weiter gehen soll, weiß Doh noch nicht. Er sondiert gerade „den Markt“. Allerdings gibt es keinen echten Markt. „Gute Coaches sind rar gesät.“ Sie wachsen also nicht auf Bäumen. „Es gibt viele, die sich für Coaches halten, aber im Football offenbart sich schnell, wer mit der Zeit geht und sich weiterbildet, oder wer in seiner Zeit stehen geblieben ist.“ Hier gilt es nun zum einen, die Spreu vom Weizen zu trennen, zum anderen aber auch darum, überhaupt solche Aspiranten auszumachen.

Jedes Jahr kommen neue Teams dazu. und jedes neue Team braucht auch Coaches. Jedes Jahr werden aber nur eine handvoll neuer Coaches ausgebildet.“ Dieses Jahr hat der AFCV BaWü immerhin acht neue Coaches zu vermelden. Aber das reicht hinten und vorne nicht, denn diese sind ja meist schon in Teams als Coaches integriert. „Wer mit dem Football aufhört hat meistens schon Familie – was mitunter ein Grund ist, warum man mit Football aufhört, warum sollte man dann mit Coaching anfangen“, fragt Doh. Es ist also auch schwer, Coaches aus der eigenen Mannschaft zu ziehen.

Doch genau diesen Weg gehen die Arrows jetzt erst einmal. Daniel Contreras Schneider wird nun die Geschicke der Defense leiten. Ihm zur Seite stehen Stefan Muffler, Stanislav Sokol und Tobias Böhm. Alles gestandene Spieler, mit jahrelanger Erfahrung. „Wir müssen diese Lücke schnell schließen und können es uns nicht erlauben, hier eine Durststrecke durchzumachen“, weiß Doh, der aber auch weiß, dass er noch etwas Zeit hat. Denn aktuell werden vor allem die Rookies an den Sport herangeführt, während die Spieler Lauf- und Konditionstraining haben.

Wir halten nun die Augen offen und Interessierte dürfen sich gerne bei uns melden. Parallel werden wir versuchen, einige Spieler in der Jugendmannschaft als Coaches zu integrieren, um hier auch selbst Coaches auszubilden.“ Jürgen Doh ist zuversichtlich, dass man bis zum Saisonstart eine Lösung gefunden hat. Ob es die perfekte Lösung wird, ist noch offen. „Nick hat große Fußstapfen hinterlassen!“