Ein gutes Ende einer durchwachsenen Saison?

Klaus Krauthan Herren

Die American Footballer der Stuttgart Silver Arrows fahren am Samstag (Kickoff 16 Uhr) zum Oberligameister, den Biberach Beavers. Die Gastgeber konnten sich bereits vor zwei Wochen den Titel sichern und warten eigentlich nur auf die Pokalübergabe. Jedoch haben sie auch noch ein Ziel vor Augen: Die perfekte Saison, eine Saison ohne Punktverlust. Noch stehen die Biber knapp davor, denn bislang konnte keiner die Biber richtig fordern. Keiner außer den Arrows, die im Hinspiel zwar mit 13:28 verloren, aber bis kurz vor Ende, die größte Gegenwehr lieferten. Klar, dass man nun mit dem Ziel nach Biberach fährt: Auswärtssieg vor vollem Haus! Ende der perfekten Saison.

 

„Wie immer fährt man zum Spiel, um zu gewinnen. Keiner geht in ein Spiel, um zu verlieren“, stellt Headcoach Jürgen Doh klar. Er und seine Mannen haben aber die deutlich schlechteren Karten. Denn die Statistik spricht gegen die Silberpfeile. Ganze 69 Punkte haben die Biber in acht Spielen zugelassen. Das sind läppische 9 Punkte pro Spiel. Im Gegenzug erzielten sie 323 Punkte in diesen acht Spielen. Ein Schnitt von über 40 Punkten pro Spiel. Bei den Arrows sieht es zwar mit zugelassenen 127 Punkten in neun Spielen (14 im Schnitt) und 191 erzielten in der gleichen Spanne (21 im Schnitt) nicht schlecht aus, aber eben bei Weitem nicht so gut.

 

Rafael Dobler (#73) wird gegen die Beavers fehlen.

Vielleicht gibt es etwas Hoffnung, dass die Amerikaner der Biber nach den zwei Spielen in den World Games nicht ganz auf der Höhe sind. „Wenn Deripe und Vazquez-Dyer nicht an die Normalform herankommen, dann läuft es bei den Bibern vielleicht nicht ganz so rund“, sagt Doh. Aber er weiß, dass hier kein wenn oder vielleicht hilft. „Am Ende zählt nur unsere eigene Leistung!“ Und die muss stimmen, um gegen die Beavers mithalten zu können. Vor allem im Angriff. „Wir müssen Punkte machen ohne Ende“, weiß Nick Daubitzer, der Defensiv Coordinator der Silberpfeile. Allerdings wird er selbst nichts dazu beitragen können. Denn der Center der letzten Spiele ist da familiär gebunden.

 

Er wird daher auch seiner Verteidigung nicht helfen können. „Ich habe den Jungs gesagt, was zu tun ist, machen müssen sie es aber eh immer selbst“, winkt er locker ab. Doch jeder weiß, dass vor allem Anpassungen während dem Spiel oft den Verlierer vom Sieger unterscheiden. Hier wird Daubitzer nicht mehr eingreifen können, baut aber auf seine erfahrenen Spieler wie Stefan Muffler. „Der wird das machen“, ist er sich sicher.

 

Bleibt es also bei der Offense. Die hat in diesem Jahr zu wenig erfahrene Spieler in der Offense Line. Immer wieder mussten Defense Line Spieler aushelfen und nun hat sich im letzten Spiel auch noch Raphael Dobler erneut verletzt. „Er wird auf beiden Seiten fehlen.“ Doh würde wahrscheinlich vor lauter Sorgen graue Haare bekommen, wären sie nicht schon grau. „Wir müssen mit dem zurechtkommen, was wir haben“, Ausreden gelten nicht.

 

Immerhin, der dritte Platz ist den Footballern aus Stuttgart nicht mehr zu nehmen. Aber vom eigentlichen Ziel „Aufstieg“ sind sie sehr weit weg. „Wir müssen für die nächste Saison hart arbeiten und uns punktuell versstärken.“ Wie, das lässt Doh offen. Erst muss die laufende Saison gespielt sein.