Silver Arrows: Erst hatten wir kein Glück und dann kam auch noch Pech dazu

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In einem bis zum Ende spannenden Spiel unterlagen die Stuttgart Silver Arrows am vergangenen Sonntag, 6. Juli, unglücklich mit 10:14 gegen die Biberach Beavers. Die Gäste hatten in den entscheidenden Situationen das Quäntchen Glück, das den Hausherren verwehrt blieb. Nun kommt mit Pforzheim noch ein schwerer Brocken, ehe es nacheinander zu den Tabellenkellerkindern geht. Da müssen die Arrows in jedem Spiel zeigen, dass der Start in die Saison keine Eintagsfliege war.

Die entscheidenden Szenen des Spiel spielten sich einmal in und einmal außerhalb der Endzonen ab. Nichts Ungewöhnliches für Football, aber ganz gewöhnlich war es eben auch nicht. Als nicht mal mehr 2 Minuten zu spielen waren, standen die Stuttgart Silver Arrows vor einer schweren Entscheidung. Vierter Versuch tief in der Hälfte der Biberach Beavers und fast 20 Yards zu gehen. Michael Dierberger zögerte einen Augenblick zu lange und sein Passempfänger griff am Ende nicht richtig zu. Der Ball plumpst in die Endzone und es gibt keine Punkte, die die 17:14 Führung gebracht hätten. Stattdessen bekommen die Gäste den Ball, doch das Spiel, dass schon packend begonnen hatte, ist selbst da noch nicht zu Ende.

Den Anfang machten die Gäste, die das Spiel direkt mit einem erfolgreichen Pass begannen. Dann war aber die Stuttgarter Verteidigung aufmerksam und hatte die Biber weitestgehend im Griff. Der Angriff der Silberpfeile war aber ähnlich unter Druck, denn auch die gegnerische Abwehr war gut eingestellt. Eine Defense-Schlacht in der Hitze. Bei 35°C im Schatten waren die Spieler dankbar, dass es beim Football regelmäßig Trinkgelegenheiten gibt und man so den Wasserhaushalt im Körper im Griff hat. Aber es fehlt dann doch etwas die nötige Konzentration und die ersten 12 Minuten endeten punktlos. Mit dem Stand von 0:0 wurden die Seiten gewechselt.

Und weil es so stockte, musste Tobi Böhm mit seiner Defense dem eigenen Angriffsteam unter die Arme helfen. Erst drängten sie den Angriff aus der Redzone und Biberach vergab die Führung mit einem nicht geglückten Fieldgoal. Dann bereitete Böhm mit einem abgefangenen Pass den Boden für die ersten Punkte. Und weil dem Angriff noch die Durchschlagskraft fehlte, musste Stefan Muffler ran. Er verwandelte sicher ein 50 Yard Fieldgoal, etwas, was man auf der Festwiese schon lange nicht mehr gesehen hatte.

Biberach antwortete direkt. Einmal hatte die Passverteidigung der Arrows geschlafen, der Tackle wurde vom flinken Passempfänger abgeschüttelt und die Biber bejubelten die ersten Punkte. Und dass es mit dem 3:7 nicht nur in die Halbzeitpause ging, sondern auch nach punktlosen dritten Viertel in den letzten Spielabschnitt, war den Verteidigungsreihen geschuldet. Dabei zeigte sich Stuttgart meist etwas besser. Und mit einem schönen Drive belohnten sich die Arrows. Wurde Alexander Abramow, nach Zuspiel von Dierberger, noch kurz vor der Endzone gestoppt, vollendete Anton Haffner wuchtig zum 10:7 (PAT Muffler).

So hätte es auch sich der Arrows auch bleiben können. „Aber dann hatten wir einfach Pech“, sagt Headcoach Jürgen Doh, der dann auch gleich hinzufügt, dass die Arrows zuvor schon kein Glück hatten. „Wir hatten viele Pässe, die hätten gefangen werden können. Da kann man nur Jürgen Wegmann zitieren: `Erst hatten wir kein Glück und dann kam auch noch Pech dazu!´“ Was Doh zu dieser Aussage bewegt war einmal mehr ein Pass der Gäste, der die Hände des Receivers fand, dort aber nicht so richtig bleiben wollte. „Zuschauer haben uns hinterher bestätigt, was wir selbst gesehen haben, der Passempfänger hatte nie richtig Kontrolle über den Ball, aber die Schiedsrichter haben das anders gesehen“, ärgert sich Doh. Und sie gaben den Touchdown. Statt Führung nun 10:14 Rückstand. Aber es war noch Zeit.

Bis eben der Pass in die Endzone fiel und Biberach am Zug war. Und nun wuchs die Arrows Verteidigung über sich hinaus. Als dann beim Puntversuch der Biber der Punter zum Ballfang aufs Knie ging und die Arrows den Ball an der gegnerischen 30 Yard Linie bekamen, keimte noch einmal Hoffnung auf. Ein bis zwei Versuche wären in den letzten Versuchen drin gewesen und der erste Pass von Dierberger auf Christopher Töller saß. Allerdings wurde Töller 4 Meter vor der Endzone gestoppt. First Down und die Uhr wird angehalten. Die Arrows stürmten nach Vorne, um sofort den Ball zu snappen, doch als der Hauptschiedsrichter den Ball freigab, pfiff er auch umgehend zum Spielende ab. „Da hätte ich mir auch etwas mehr Fingerspitzengefühl gewünscht“, sagt Doh. „Da stand nicht mal der Downmarker an der richtigen Stelle, dafür aber der Umpire noch fast über dem Ball, als der Referee den Ball freigegeben hat. Wir hatten keine Chance, den Ball wenigstens zu snappen!“

Am Ende war das aber nicht entscheidend. „Wir haben die Plays in der Offensive nicht gemacht und in der Defensive mal wieder einen Ausrutscher gehabt.“ Nick Daubitzer, der Defense Coach, weiß, dass er sich davon nichts kaufen kann, sagt aber dennoch „Ich denke, wir waren das bessere Team, nur Fortuna war uns heute nicht hold. Wir haben super gespielt und sollten das gegen Pforzheim nochmal abrufen.“ Dort müssen die Silberpfeile schon am kommenden Wochenende antreten. Und die werden ausgeruht sein. Am letzten Wochenende Spielausfall und dieses Wochenende spielfrei. „Vielleicht sind sie ja aus dem Rhythmus“, macht Doh sich und seinen Mannen Mut.

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